Entstehungsgeschichte eines Outdoor-Fixed - Ein KRACHER ;-)
Apr 19, 2020 9:37:55 GMT
MathiasM, andreas123, and 14 more like this
Post by sturmschwalbe on Apr 19, 2020 9:37:55 GMT
Mal wieder Zeit für eine ausführlichere Vorstellung eines Messerauftrages mit all dem was so dazu gehört von Anfang bis Ende und auf das ich logischerweise stolz bin, aber auch sehr happy so etwas anfertigen zu können und dürfen.
Angefangen hat alles mit dem Griffholz - dem Klassiker!
Aber wer einmal dran geschnuppert hat, wird umso leichter zum Wiederholungstäter, gell Mathias!
Es soll ein schöner massiver Block Wachi-Wood sein - am besten mit schönem Pfeffer ...
Ja, is klar! Wer sich aus den besten Hölzern nicht nur Griffe bauen lässt, sondern gleich große Sayas, macht keine halben Sachen.
Als Wacholdertrüffelschwein hab´ ich schon manche Stunde des Suchens in den Tiefen des Webs verbracht und in der Zwischenzeit dadurch aber auch ein paar Ecken gefunden, wo sporadisch etwas zu erwerben ist. Aber auch hier ist gute Quali selten und meist mehr in Formaten für die Frankreich typischen Laguoile-Griffschalen oder Penblanks. In Deutschland sind diese Sachen aktuell fast überhaupt nicht existent und wenn geht es mitunter gen horrend.
Glücklicherweise hab´ ich in weiser Voraussicht beim Dealer schon was Passendes ergattert. Sogar zwei massive Wacholder-Blöcke - etwas Vorrat anlegen schadet nicht.
Wer errät´s? Klar die Wahl fällt auf das jeweils untere Stück. Pfeffer und eine sagenhafte Struktur, Maser- und Riegelung - das wird spannend!
Weiter geht´s bei der Klinge - ein Allrounder mit kompakten Maßen für nicht allzu grobe Arbeiten soll´s sein.
Der zuerst angepeilte Vanax stellt sich preislich und von der Verfügbarkeit doch als etwas zu viel des Guten heraus und so wird es schließlich ein Test von Böhler N360, einer Legierung die uner vielen Namen hergestellt wird und u.a. als LC200N sehr gute Resonanz erhält.
Aus einem großen Flachstahl wird die Klinge ausgeschnitten und es reicht noch für drei andere Tester.
Der erste Schleifkontakt ist angenehm - ok noch ist alles weich.
Endstadium bevors zu Uwe in die Hexenküche geht.
Auf 60 HRC gehärtet geht´s dann mit Stückrädern zurück an den Bandschleifer
Auch so bleibt ein eher angenehmes Gefühl beim Schleifen und meinem Eindruck nach ist er wirklich gutmütig beim Finishen
Schon ein paar Stufen später zeigt sich mir eine schöne Klinge mit allem was dazu gehört. So kann´s weitergehen!
Also weiter zu den schönen Dingen!
Tigopard?! auf die Bandsäge schnallen ...
... und schon geht die Sonne auf!
( und auch die Nase wird wohlig eingehüllt)
Der weitere Lageplan ist schon ausgeheckt.
Ein bißchen Bohren und Feilen, schon gibt´s eine Öffnung, ...
die recht ordentlich paßt!
Bereits verklebt, grob die Konturen ausschneiden und an dem erfreuen, was die Natur alles so auch ohne uns kann.
Nach einer wohltuenden Aromatherapie in der Schleifkammer zeichnen sich erste Anzeichen eines Griffes ab, gespickt mit allerlei Details, die den Holzfreak innerlich Höhensprünge machen lassen ...
... die Vorfreude auf das erste Zwischenwässern steigt, vom ersten Ölen mal ganz abgesehen ...
... bei so vielen Bildern muss nur erst mal eine Ladepause eingeschoben werden.
Geht aber schon bald weiter.
Mike