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Post by BastlWastl on Feb 20, 2021 18:23:35 GMT
Deshalb sind ja die Shriogami/Aogami Qualitäten dort so gefragt weil die eben explizit aus dem Gleichen Grundmaterial erschmolzen wurden wie ihr legendärer Tamahaghane. Glaub ich weniger, die haben den Namen nur von der Papierfarbe in denen die eingewickelt werden, das Eisen wird auch eher aus importiertem Erz sein, viel zu teuer den aus Sand zu erschmelzen und dann wären mittlerweile schon alle Strände nackt Gruß Uwe Ich hab das mal irgendwo gelesen , würd zumindest die "Sprödigkeit" erklären Das mit dem Papier ist mir schon klar. Grüße Wastl.
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Post by suntravel on Feb 20, 2021 18:28:33 GMT
würd zumindest die "Sprödigkeit" erklären dat bekommen die einfach mit Wasser und Kohlen hin Von Watanabe behandelt ist der ja nicht so bröselig Gruß Uwe
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Post by kup on Feb 20, 2021 23:04:31 GMT
würd zumindest die "Sprödigkeit" erklären dat bekommen die einfach mit Wasser und Kohlen hin Von Watanabe behandelt ist der ja nicht so bröselig Gruß Uwe Wer hat eigentlich diesen Watanabe Mythos kreiert ? Ich höre immer wieder über die hochgelobte Wärmebehandlung von Shinishis Messern, habe aber noch nie etwas konkretes dazu gelesen ? Ist der Herr Watanabe einer der wenigen Genies, die dem japanischen Papierstahl sein volles Potenzial entfalten lassen ? Oder haben in Amerikas führendem Messerforum einige Mitglieder nur über die "incredible edge retention" gelobhudelt ? Fragen über Fragen... Gruß, kup
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Post by krassi on Feb 21, 2021 0:38:00 GMT
Watanabe hat mir z.B. gesagt das er selber 4 Öfen hat und da genau Temperatur misst etc. Das ist kein Mythos der machts so gut wie mans machen kann halt und nicht "so wie der tote Opa es immer gemacht hat besoffen bei Vollmond" Er ist einer der die halt nicht nur nach Bauchgefühl arbeiten sondern nach Bauchgefühl und was technisch geht. Das deba von dem ist einfach unzerstörbar was ich hab. Er machts halt wirklich sehr gut und kanns. kg
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Post by suntravel on Feb 21, 2021 6:22:04 GMT
Wer hat eigentlich diesen Watanabe Mythos kreiert ? Da gibts keinen Mhytos, ist halt einer der Kleinbetriebe die ne moderne WB machen und nicht überholten Traditionen hinterher hängen Gruß Uwe
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Post by Gabriel on Feb 21, 2021 9:43:47 GMT
Wer hat eigentlich diesen Watanabe Mythos kreiert ? Da gibts keinen Mhytos, ist halt einer der Kleinbetriebe die ne moderne WB machen und nicht überholten Traditionen hinterher hängen Da muss ich zustimmen, die Wärmebehandlung von Watanabe (kenne nur den Aogami#2) ist top, da können sich viele andere Hersteller eine Scheibe von abschneiden.
Zumindest von den kleinen jap. Schmieden kommen da IMHO nur Heiji (Carbon) und TF (Denka) heran. Und eben einige der eher industriell orientierten Hersteller (Sukenari z.B. - wobei ich von den noch kein Aogami selbst getestet hab, diese Aussage basiert also auf Berichten und Stahlgefügeanalysen anderer!)
Gruß, Gabriel
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Post by knifenerd on Feb 23, 2021 21:06:31 GMT
Hallo was spricht gegen den "so wie der tote Opa es immer gemacht hat besoffen bei Vollmond", wenn der mindestens 60 Jahre Erfahrung hat auch ohne 4 Öfen? Ist nicht Gefühl und Erfahrung ein massgebliches Kriterium für ein gutes Ergebnis? Ich meine nur... Grüsse, Henning
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Post by knifenerd on Feb 23, 2021 21:13:28 GMT
Wobei Heiji sicher zu denen gehört, die auf sehr viel Erfahrung zurückblicken können und von dem ich eins der besten "Japaner" ist, die ich habe.
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Post by wern on Feb 23, 2021 21:21:33 GMT
Hallo was spricht gegen den "so wie der tote Opa es immer gemacht hat besoffen bei Vollmond", wenn der mindestens 60 Jahre Erfahrung hat auch ohne 4 Öfen? Ist nicht Gefühl und Erfahrung ein massgebliches Kriterium für ein gutes Ergebnis? Ich meine nur... Grüsse, Henning Ich denke, Metallurgie, Prozesskontrolle usw. sind auch nicht so schlecht. Erzeugt vielleicht reproduzierbarere Ergebnisse als die Tagesform des Opas. Gruß Frank
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Post by BastlWastl on Feb 23, 2021 21:30:32 GMT
Hallo was spricht gegen den "so wie der tote Opa es immer gemacht hat besoffen bei Vollmond", wenn der mindestens 60 Jahre Erfahrung hat auch ohne 4 Öfen? Ist nicht Gefühl und Erfahrung ein massgebliches Kriterium für ein gutes Ergebnis? Ich meine nur... Grüsse, Henning ^ Da spricht gar nichts dagegen! Nur seit man das Schmiedehandwerk erlernt hat gab es Weiterentwicklung. Der 80 Jährige Japaner mag eine gute WB an einen einfachen Stahl den er seit Jahren kennt hin zimmern, nur das ist nicht das Non Plus Ultra wie es immer dargestellt wird. In Solingen und anderen Städten gab es außer Herder auch noch andere Betriebe die kleine Mengen von Top Qualität geliefert haben. Jetzt gibt es im "Westen" beileibe mehr Messermacher als früher. Einige davon können das eben durch High Tech in dem Bereich einfach teils insgesamt besser. Nie zuvor war die Möglichkeit sich ein individuelles Messer machen zu lassen so einfach, aber ein von Meisterhand geschmiedetes Messer von dem sprichwörtlichen alten Japaner hat doch eben seinen eigenen Charme auch wenn es in relativ hohen Stückzahlen gefertigt wird. Ich schreib halt meist aus der Warte eines Koches der dem ganzen einen effizienten Charakter abgewinnen will/muss. Zuhause wo ich teils Zeit finde schneid ich auch gern mit nem Shirogami Japaner mit Eisenflanken . Da sind mir die Nachteile egal und ich erfreue mich dem Schnitt, dem Charakter der Klinge. Aber der Griff geht ebenso oft zum günstigen China Cleaver, teurem Custom oder zum gepimpten Solinger.... Die können mich ebenso begeistern. Letztlich bleibt ein Messer für mich ein Werkzeug das den Umständen entsprechend funktionieren muss, zuhause wenn Zeit da ist dann ist mir vollkommen egal mit was ich schneide, ich mach das meist intuitiv nach gekochtem Gericht, gibt es Asia Küche dann Cleaver, bei Sushi die Japaner und den Kohl für den Bamberger Krauttopf schneid ich halt mit nem alten DICK. Grüße Wastl.
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Post by severus on Feb 23, 2021 21:39:42 GMT
Hallo was spricht gegen den "so wie der tote Opa es immer gemacht hat besoffen bei Vollmond", wenn der mindestens 60 Jahre Erfahrung hat auch ohne 4 Öfen? Ist nicht Gefühl und Erfahrung ein massgebliches Kriterium für ein gutes Ergebnis? Ich meine nur... Grüsse, Henning Moin Gefühl und Erfahrung schadet natürlich nicht. Manchmal reicht aber auch ein sauber gefahrener, technisch reproduzierbarer Prozess aus. Und die Wärmebehandlung moderner Stähle ist kein Zauberwerk, sondern ein gut verstandener technischer Prozess. Hier im Forum ist die Ansicht verbreitet, dass die traditionelle japanische Arbeitsweise des Härtens von Messern in Wasser zu unnötig spröden Klingen führt und damit zu technisch suboptimalen Ergebnissen. Diese Technik wird traditionell beim differentiellen Härten von Schwertern durchgeführt und ist dort wohl auch nötig, bei den kleineren Küchenmessern ohne differentielle Härtung aber nicht unbedingt. Wenn das so wäre - ich kann es nicht beurteilen - dann hieße „Gefühl und Erfahrung“, wenn man es aus dem Japanischen übersetzt, in diesem Fall ungefähr: „ham wa schon immer so gemacht - ham wa noch nie anders gemacht - da könnte ja jeder kommen“. Diese Übersetzung von „Erfahrung“ soll auch bei deutschen Handwerkern gelegentlich vorkommen. Viele Grüße Severus
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Post by knifenerd on Feb 24, 2021 21:55:25 GMT
Hallo alle, soweit scheinen wir da nicht auseinander. Was mich nur manchmal stört, ist dass die Erfahrung des "alten Opas" ins lächerliche gezogen wird. Weiterentwicklung, Metallurgie und reproduzierbare Prozesse sind sicher gut, nur nutzt das alles nichts, wenn die Erfahrung fehlt. Aus meiner eigenen beruflichen Erfahrung kann ich nur sagen, dass ein über "drei Diplome" nach dem neusten Stand der Wissenschaft und Technik verfügender Anbieter, nicht unbedingt die besten Ergebnisse liefert, wenn es an Erfahrung fehlt - und normal, je mehr vorhanden desto besser. Das heisst sicher nicht dass , "ham wa schon immer so gemacht", immer richtig ist aber manchmal sollte man sich vielleicht auch auf alte Tugenden besinnen und nicht nur dem ewig neuen nachjagen. Hinzu kommt natürlich der Anwendungsbereich. Wastl wird sicher bei seiner täglichen Arbeit in seine Profiküche mit einem einseitigem Doi nicht glücklich, das mag bei einem Japanischen Koch schon anders sein und bei mir mit meiner Hobby- Schnibblerei ganz bestimmt, da ich so ein Messer liebe. Aber wir würden ja auch nicht mit unserem (bei mir leider nicht vorhandenen) Ferari an einer Kiesgrubenrallye teilnehmen, oder? Beste Grüsse, Henning
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Post by suntravel on Feb 25, 2021 2:40:32 GMT
Aber wir würden ja auch nicht mit unserem (bei mir leider nicht vorhandenen) Ferari an einer Kiesgrubenrallye teilnehmen, oder? Wenn alle anderen mit viel Erfahrung noch Ford Model T fahren warum nicht mit nem Ferrari Purosangue? Gruß Uwe
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Post by knifenerd on Feb 25, 2021 18:34:06 GMT
Aber der Ford T war doch mal das meistverkaufte Auto der Welt, also mit voller Prozesskontrolle und technisch reproduzierbaren Prozessen...... Ok Uwe, Du hast recht, leist Du mir Deinen Purosangue fürs Wochenende und die Kiesgrube
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Post by BastlWastl on Feb 25, 2021 18:37:38 GMT
Btw.. V-Toku SC125... Es gibt jetzt 1.2443 bei achimw, auch bekannt als TNT 666 ganz Regulär aus Armco 4 Eisen erschmolzen . Der Stahl wird die Custom Szene in Mitteleuropa dominieren in Zukunft. Grüße Wastl.
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