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Post by MathiasM on Mar 27, 2017 20:35:19 GMT
Nabend Leute, ich möchte hier die Chance nutzen, um mal konstruktive Kritik zu üben. Beim Treffen am Samstag hat sich nach kurzer Zeit der vorderste Teil der Spitze meines neuen 26er Damast UFHK´s verabschiedet. Wie das passiert ist, kann ich nicht genau sagen, es ist mir einfach im Laufe des Abends aufgefallen. Viel geschnitten wurde damit meines Wissens nach nicht. Es kann höchstens leicht von irgendjemandem irgendwo angetitscht worden sein. Dankbarerweise hat suntravel sich dem angenommen und die Spitze vom Rücken her direkt vor Ort geflickt. Man sieht es aber und der "aus einem Guss Look" der Klinge ist dadurch etwas verloren gegangen. Uwe sagte schon nach der ersten Begutachtung, dass die Spitze brutalst anfällig dünn aussähe und sich eh schnell verabschiedet hätte. 100% gerade ist sie jetzt auch noch nicht, das geht aber voll klar so und sollte jetzt deutlich stabiler sein. Kein Grund mehr daran zu machen. Daraufhin habe ich mal bei meinem Tischnachbarn @luther geschaut und auch da war die Spitze empfindlich dünn und ist meiner Einschätzung nach verbogen (aber nicht abgebrochen o.ä.). Das Messer von zoze habe ich mir vor Ort nicht angeschaut. Das Primus jedoch, das bis heute Morgen bei mir war, hat zwar eine echt dünne Spitze, sie ist aber nicht so extrem fragil, wie die der beiden Serienmesser, die ich beurteilen kann. Heute habe ich mich mit einem weiteren Neubesitzer eines Xerxes Messers (nicht Serie) unterhalten und er klagte, dass heute beim ersten Schnittgutkontakt die Spitze abgebrochen sei. Alles andere an Jannis Messern ist meiner Erfahrung nach über jeden Zweifel erhaben und es geht selbstverständlich nicht darum hier irgendwas an seiner Arbeit schlecht zu machen. Aber ist das jetzt Zufall oder haben schon andere von euch diese Erfahrungen gemacht? Im besten Falle erkennt man so eine winzige Kleinigkeit, die evtl. noch optimiert werden könnte. Der ganze Rest ist ja wie jeder weis phantastisch gut! Grüße, Mathias
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Post by brawler on Mar 27, 2017 20:51:32 GMT
Sofern das Primus kein anderes Exemplar ist, hat es ja ebenfalls schon seine Spitze bei mir (mea culpa.., ist glaub ich passiert als es mir mal vom Brett gerutscht ist) eingebüßt - das erklärt dann warum sie ein wenig robuster ausfällt als üblich.
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Post by flint on Mar 27, 2017 21:13:30 GMT
Servus, tja, gute Frage! Wer eine Zwiebel widerstandslos mit kurzem Schwung aus dem Handgelenkt horizontal "slicen" möchte, der braucht nur einen Hauch von Stahl an der Spitze, da genügt ein leichter "Titscher" und die Spitze ist ab. Völlig unabhängig vom Messer. Die Spitzen die ich an meinen dünngeschliffenen Messern in der Spüle abmontiert habe, sind Legende! Heute bin ich Vorsichtig und bedächtig in meinen Bewegungen! Das Risiko bei so einem Treffen mit vielen Messern und Männern ist eigentlich nur dann kalkulierbar, wenn man einen geräumigen Platz zum Schneiden verfügbar hat und das Abspülen und Versorgen selber übernimmt. Ist natürlich schwierig, an alles zu denken und niemand macht absichtlich einen Fehler! Man kann das durchaus stabiler anschleifen, allerdings auf kosten spezieller Aufgaben. Ich denke das muss jeder für sich entscheiden, daher finde ich es ok, das mal anzusprechen! Die jeweiligen Bestellungen, können ja diesbezüglich machjustiert werden. Insgesamt sehe ich aber einen "Sicherheitszuschlag" an der Spitze, als Reduktion einer Eigenschaft. Ich werde bei fragilen Spitzen bleiben, weil ich eine nadelspitze Spitze für zweckmässig halte. Ich mag einen sich progressiv verjüngenden Schliff an einer Klinge und zwar auf Schneide, wie auch am Rücken. Wie du siehst, für mich nix ungewöhnliches, eine extrem dünne ausgeschliffene Spitze. Die liegen alle so knapp unter 0,30mm/5mm vor der Spitze! Gruß, flint
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Post by Spitzweg on Mar 27, 2017 21:35:59 GMT
Wirklich dünn ausgeschliffene Spitzen ab Werk wären für mich erst einmal ein Qualitätsmerkmal. Kaum ein Serienmesser bietet so eine. Das es das dann in dem Bereich sehr empfindlich ist versteht sich - glaube ich - logischerweise von selbst.
Falls nach eigener Einschätzung und Gewohnheit doch Bedarf: Das "entschärfen" bzw. robustermachen dauert ca. 5 Min.
VG, Christian
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Post by MathiasM on Mar 27, 2017 21:54:49 GMT
Danke für die Info brawler. Das hatte ich gar nicht auf dem Schirm. flint danke für deine Meinung Ich habe ja nun auch den ein oder anderen extrem geschanzten Laser und verstehe genau was du meinst. Und in diesem extremen Bereich macht schon jedes 100tel mm mehr oder weniger viel aus, klar. Ich finde aber, dass die von mir angesprochenen Spitzen ganz besonders dünn und fragil waren/sind und 1 bis max. 2 10tel mm mehr einen positiven Effekt auf die Stabilität hätten, der den minimalen Verlust an Schneidfreude auf den ersten mm der Spitze überwiegen würde. Denn mit meinen Lasern mit sehr dünner, aber nicht dünnster Spitze lassen sich Zwibeln auch hervorragend seitlich einschneiden. Mit Blick auf die Serie, wo auch viele Messer an nicht ganz so bedarfte Nutzer wie viele von uns gehen, würde eine minimal weniger anfällige Spitze vielleicht (vorausgesetzt es geht noch anderen so) solche schnellen Umbiegungen/Abbrüche seltener auftreten lassen. Und diese extremst dünn haben zu wollen, könnte dann natürlich auf Nachfrage weiterhin gemacht werden. Bitte nun keine Diskussion darüber, dass jeder Unbedarfte schnell eine Spitze abbrechen kann und man mit solchen Messern eben vorsichtig umgehen muss. Darum geht es mir nicht. Ich rede davon, dass es nicht gut ist, wenn die Spitzen dieser wahnsinns Messer überspitzt gesagt vorprogrammiert sind, schnell zu verbiegen oder abzubrechen. Denn so wirkte zumindest die Spitze meines Gyutos auf mich. Ich möchte hiermit auch eigentlich gar nicht über 100tel mm mehr oder weniger diskutieren, sondern nachhaken, ob das jetzt ein Zufall ist oder mehr Besitzer ähnliche negative Erfahrungen gemacht haben. Erst dann kann man abwägen, ob mein Eindruck nur sehr subjektiv ist oder nicht. Das flaue Gefühl im Bauch von Samstag habe ich schnell überwunden und will hier keinen Frust ablassen oder ähnliches. Habe ja vor Ort mit Jannis kurz drüber gesprochen und es ist alles gut Grüße, Mathias
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Post by MathiasM on Mar 27, 2017 22:04:06 GMT
Spitzweg da gebe ich dir grundsätzlich recht. Es gibt viel zu wenige Messer mit schön ausgeschliffenen Spitzen und ich habe ja nicht umsonst einige bei Jürgen sehr viel dünner machen lassen. Dazu verweise ich auf meinen Beitrag von gerade. Ab ist ab, extremst dünn, ist eben extrem und die Spitze robuster zu machen ist nicht das erste, woran viele (ich auch nicht) bei einem Neukauf denken. Grüße, Mathias
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Post by Deleted on Mar 27, 2017 23:17:48 GMT
Moin Mathias Ich glaube....das Wir tatsächlich ab und zu vergessen...in welchen Regionen wir uns da schon bewegen. Ist mir auch schon passiert...und dann realisiert man...das man für Schneidfreude...und extremen Lasergeometrien einfach auch ein hohen Preis zahlt....und das ist die VORSICHT....und zwar IMMER Da ist dann halt nix mehr mit Choppen ,Wiegeschnitt... Bei meinem Laser.....ist halt der Schneidspaß....im Vordergrund.....bei dem wenigen Marterial bis zur Spitze...kein Wunder.. Das ist noch weniger als beim UF.....Ich mag da mit Niemandem meckern....Ich habs so gewollt...lol gruss Micha
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Post by suntravel on Mar 28, 2017 5:08:05 GMT
Von der Materialdicke her dünne Spitzen schneiden leicht und sind empfindlich, je härter der Stahl um so empfindlicher gegen Bruch. Wenn die Spitze vom seitlichen Profil her gesehen auch noch spitz ist wird's noch empfindlicher, sieht aber eleganter aus als Messer die zur Spitze hin einen stärkeren Bogen auf dem Klingenrücken, und damit mehr Materialhöhe im Spitzenbereich besitzen.
Daher habe ich bei dem Messer von Mathias, nach dem die Spitze das 2. mal an dem Abend verbogen war auch die letzten Millimeter des Rückens stärker verrundet damit die Spitze etwas stabiler wird. Beim schneiden gibt's da keinen spürbaren Unterschied ist aber etwas stabiler.
Ne Kiste aufhebeln würde ich aber dennoch nicht damit
Wiegeschnitt geht mit so dünnen Spitzen auch ohne Beschädigung solange das Profil so ist das die Spitze nicht ins Brett hakt. Daher schreibe ich bei meinen Vermessungen auch mit dazu wie hoch die Klinge hinten kommt bevor die Spitze ins Brett hakt.
Die Messer von Jannis die ich probiert hatte kommen aber auch für dicke Möhren alle hoch genug ohne das die Spitze der Spitze aufs Brett kommt.
Gruß
Uwe
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Post by woka on Mar 28, 2017 5:28:52 GMT
Moin Mathias,
bei meinem Laser Petty ist die original Spitze noch vorhanden, allerdings nutzt das Messer außer mir keiner in unserem Haushalt und ich sehe die Spitzengefahren gerade beim schnellen unbedachten abspülen, weswegen ich mich auch hier immer zwinge bewusst zu agieren. Einige meiner stärkeren Spitzengeometrien haben in der Spüle schon leichte bis mittelschwere Schäden davongetragen und meine bessere Hälfte hat es geschafft durch ein entgleiten mein damals neues, gerade aus dem Paket befreites Kono Deba zu Boden zu schicken, was dem Laminat (zum Glück keine Fliese) eine größere Fehlstelle abgerungen hat, jedoch auch ca, 3mm Spitze kostete ....
Alles in allem sehe ich natürlich die Gefahr fragile Spitzen schneller zu beschädigen, das liegt in der Natur der Sache und lässt sich maximal durch erhöhte Achtsamkeit vermeiden.
Viele Grüße, woka
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Post by satanos on Mar 28, 2017 10:49:48 GMT
1. Von der Materialdicke her dünne Spitzen schneiden leicht und sind empfindlich,
2. je härter der Stahl um so empfindlicher gegen Bruch. Gruß Uwe Zu 1. ja natürlich Zu 2. je nach Stahl ist dem nicht so. Wenn man nicht von der Ansprungshärte ausgeht gibt es durchaus niedriglegierte Stähle die ihre maximale Flexibilität bei einer höheren Härte aufweisen als man eigentlich vermutet -> Blausprödigkeit. Zu der Spitze wurde eigentlich schon alles gesagt, man erkauft sich eine Eigenschaft immer indem man auf eine andere verzichten muss, oder diese nur noch mehr oder weniger eingeschränkt vorhanden ist.
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Post by andreas123 on Mar 28, 2017 14:54:11 GMT
Hallo,
die hier Eingangs beschriebene besondere Fragilität der Messerspitze an einem Xerxesmesser ist wie oben beschrieben ja wohl oft bei harten und dünnen Messern zu beobachten. Trotzdem finde ich, dass mein UF erheblich standfester und somit wohl viel zäher ist, als die Japaner, die ich habe oder hatte.
Was ich aber glaube ist, und das ist mein ganz persönlicher Eindruck, dass die Spitze meines UF härter ist als der Rest der Klinge. Unter dem Mikroskop betrachtet brauche ich doch einiges Länger um das gleiche Schleifbild an der Klingenspitze zu erhalten, als beim Rest. Selbstverständlich kann es sein, dass ich durch die viel größere Fläche automatisch mehr Druck ausübe, abe eigentlich sollte es doch anders herum sein, oder? Vielleicht ist ja so, dass durch die geringere Materialstärke und Klingenhöhe die Spitze beim Härten härter wird? Gewollt oder Produktionsbedingt.
Ich jedenfalls habe das Gefühl das dem so ist.
Übrigens: bei mir ist bislang nichts an der Spitze durch Benutzung ab-, oder eingebrochen. Nur durch einen Sturz aus 1,2m Höhe, bei dem es sich entscheiden durfte, ob durch meinen Fuß hindurch oder direkt in die Fliese zu fallen...
LG Andreas
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Post by BastlWastl on Mar 28, 2017 15:16:23 GMT
Hallo, die hier Eingangs beschriebene besondere Fragilität der Messerspitze an einem Xerxesmesser ist wie oben beschrieben ja wohl oft bei harten und dünnen Messern zu beobachten. Trotzdem finde ich, dass mein UF erheblich standfester und somit wohl viel zäher ist, als die Japaner, die ich habe oder hatte. Was ich aber glaube ist, und das ist mein ganz persönlicher Eindruck, dass die Spitze meines UF härter ist als der Rest der Klinge. Unter dem Mikroskop betrachtet brauche ich doch einiges Länger um das gleiche Schleifbild an der Klingenspitze zu erhalten, als beim Rest. Selbstverständlich kann es sein, dass ich durch die viel größere Fläche automatisch mehr Druck ausübe, abe eigentlich sollte es doch anders herum sein, oder? Vielleicht ist ja so, dass durch die geringere Materialstärke und Klingenhöhe die Spitze beim Härten härter wird? Gewollt oder Produktionsbedingt. Ich jedenfalls habe das Gefühl das dem so ist. Übrigens: bei mir ist bislang nichts an der Spitze durch Benutzung ab-, oder eingebrochen. Nur durch einen Sturz aus 1,2m Höhe, bei der es sich entscheiden durfte, ob durch meinen Fuß hindurch oder direkt in die Fliese zu fallen... LG Andreas Der Eindruck das die Spitze härter sei, kommt durch das Schärfsystem! (da wird der Druck nämlich gerade zur Spitze hin immer weniger!, Auch beim Handschliff, ist das Phänomen zu beobachten, allerdings liegt es schlicht daran das der Winkel zu flach ausfällt und somit mehr Material weggeschliffen wird. Allgemein kann ich dazu sagen da ich ja wohl die meisten Xerxes Messer habe, ja bei so gut wie allen habe ich die Spitze schonmal abgebrochen, allerdings auch von allen anderen insbesondere Japanischen Messern, (bestes Beispiel das Munetoshi, wobei bei den Xerxes Messern immer eine Kollision mit Metallgegenständen die Ursache war, beim Munetoshi ist die Spitze ca. 0,5cm ohne ersichtlichen Grund abgefallen..... Und das obwohl sie erheblich robuster ausgeschliffen ist als bei Xerxes MEssern. Grüße wAstl.
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Post by andreas123 on Mar 28, 2017 15:29:21 GMT
Der Eindruck das die Spitze härter sei, kommt durch das Schärfsystem! (da wird der Druck nämlich gerade zur Spitze hin immer weniger!, Auch beim Handschliff, ist das Phänomen zu beobachten, allerdings liegt es schlicht daran das der Winkel zu flach ausfällt und somit mehr Material weggeschliffen wird.Grüße wAstl. Das war mir auch im Kopf, aber vielen Dank für den Hinweis. Per hand hatte ich das Xerxes noch nicht geschärft. LG Andreas
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Post by suntravel on Mar 28, 2017 16:13:13 GMT
Härter fand ich die Spitze an den Xerxes nicht, aber sau gut gehärtet. Das von Mathias war zwar für mich nur mit Lupe zu sehen ca. 80° umgebogen als ich das weggeschliffen habe. Beim ersten mal nur ca. 30°, das ließ sich mit einem Zug über Holz wieder richten. Die meisten Reiskocher bröseln schon bei 30° einfach ab.
Gruß
Uwe
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Post by zetieum on Mar 28, 2017 17:39:08 GMT
I am sorry to read that! I did not noticesa special over thinn tips from the xerces' knives that I tried (I do not own one). However, from my other knives, that is something that I am a bit scared of: the harder is the steel, the more fragile it gets to torsion. The classic issue for tips come with rocking, IMHO. When rocking, even if you do not stick the tip in the board, there is a moment when the tip is on the board, which mean that if you are not perfectly straight there will be a lateral force that will exerted on the tip. This lateral force can result in a broken tip. The thing is when rocking, the moment when the tip area is on the board, is the moment when you may slightly shift for the next cut... I personally do not rock with J-type knives for this exact issue. Now in the conditions of the Kölntherapie where there were a lot of knives around, a lot of kölsch, and a lot of excitement, it is also possible that the knife just hurt another knife or snth like that. Anyway, I am very sorry for you. It is not nice and I hope it will not refrain you from joining other meetings and being generous by letting the good people of this forum try the knives. I have to say, that, in a general manner, the fact that everyone let the other play with their knives, knowing the value of each of those piece can be outrageously high, was quite remarkable. Once again, I fell sorry, and we certainly all bare a collective responsibility with this issue.
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