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Post by sturmschwalbe on May 28, 2017 14:15:22 GMT
Hier nun mein "Einstiegsthread" und was liegt da näher als einen alten Bekannten und Geschätzten herzunehmen? Das 21er Asagao R2 Gyuto war mein Einstieg ins Thema Laser. Angefixt durch informative und sehnsuchtserzeugende Diskussionen und Bilder im MF kam es zu mir. Noch in der "alten" Variante mit eingemeiseltem Logo - baugleich mit Takamura hat mich die Schneidfähigkeit und das Handling überzeugt. Wobei der Originalanschliff schon extrem ausfiel. Hier habe ich recht schnell nachjustieren müssen, da ich kein Zugschnittkünstler bin. Was mir nicht so gefiel war die Grifffarbe und das Pakkawood an sich. Am meisten störte mich aber die Spalten an der Zwinge, die so gar nicht ins Bild des sonst sauber verarbeiteten Messer passen sollte. Egal insgeheim habe ich den Griffumbau beim Kauf schon eingeplant. Ein Bild davon habe ich leider aktuell nicht mehr gefunden. Also ging´s los! Griff ab: Hier sind Rostspuren zu sehen; scheinbar war hier schon Nässe durch den Spalt eingedrungen. Die Konstruktion an sich ist ein sternförmiger Stahlstift, auf den beidseitig die Hälften aufgepresst werden. Bei anderen Asagaos hat so eine Konstruktion durchaus die Anmutung einer einteiligen Zwinge - nicht so bei meinem. Griffklotz dran: Fertig: So schnell kann´s gehen ;-) Zwingenmaterial ist CFK, Griffmaterial Bocote X-Cut. Nahaufnahme: Als Wermutstopfen habe ich beim Umbau wieder mal gelernt, dass es schlecht ist zu sehr am Vormaterial zu sparen. An der Oberseite der Zwinge sitzt nun ein angeschliffener Bohrer, da mein Zuschnitt nah Grifffertigstellung doch klein ausfiel. Ursprünglich wollte ich den Teil mit den "Bohrerpassstiften" nachträglich abschleifen. Nichtsdestotrotz bin ich zufrieden mit dem Messerchen und der neuen Handlage! Jetzt brauch ich erstmal ne Abkühlung - auch wenn´s unter der Markise angenehm schattig ist. Mike
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Post by cor on May 28, 2017 14:20:09 GMT
leck mich anne täsch ..... dat is ja mal hübsch geworden ..... zweifelsfrei hat hier jeder mehr handwerkliches talent als ich -.-
und bitte mehr pics vom pitter messer .... der griff is glaub ich sehr sexy
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Post by sturmschwalbe on May 28, 2017 14:32:56 GMT
Danke cor.
Ich sach mal so. Nicht jeder ist bereit so viel Geld für Messer auszugeben, wie manche hier. Aber es ist schon, dass diese uns daran teilhaben lassen.
Versuche mir Messer passend zu machen oder gekaufte eben nach meinen Vorstellungen anzupassen. Geb mir ja auch Mühe. Und mit jedem Stück steigt die Lernkurve - und nicht zu guter Letzt zaubert es einem ein breites Grinsen aufs Gesicht, wenn du das Selbstgebastelte das erste Mal in der Hand hältst. Ich denke die entsprechenden Kollegen wissen genau was ich damit meine ;-) Nur wärmstens zu empfehlen!
Das Kneipchen hab ich für meine Mom gemacht.
Franz. Maserwacholder - ich liebe es und den Duft beim Verarbeiten. Sie schneidet täglich damit. War mal ein Plumbes Henckels mit POM-Griff. Schau mal, ob ich da noch Bilder finde bzw. mache.
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Post by Gabriel on May 28, 2017 15:05:34 GMT
MOin, danke für den Einblick ins Takamura. Sieht gut aus! Gruß, Gabriel
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Post by krassi on May 28, 2017 15:17:06 GMT
Ja das sieht ja mal fett aus! Sehr schön geworden der neue Griff! (und auch schöner!) LG Daniel
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Post by suntravel on May 28, 2017 15:21:25 GMT
Das das Bolster nur mit nem Rändelstift aufgedrückt ist hätte ich jetzt nicht gedacht..
Sieht cool aus der neue Griff, nur für meinen Geschmack etwas zu massig für die kleine Klinge.
Gruß
Uwe
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Post by sturmschwalbe on May 28, 2017 15:41:50 GMT
Hallo Gemeinde, vielen Dank für euer Lob. Schön, dass ich euch tiefe Einblicke ins Asagao gewähren könnte. Man liest ja immer wieder: kann man den Griff auch ändern/umbauen bzw. wer kann das. Jeder: Nur trauen! @uwe: Die Photos täuschen vielleicht ein bißchen. Der Griff ist tailliert und recht schmal (17mm an der dicksten Stelle). Muss bei Gelegenheit mal Fotos von oben machen. Der Schwerpunkt ist nach meiner Erinnerung sogar noch weiter nach vorne gerutscht. @ cor : kochmalscharf.freeforums.net/thread/1393/von-stange-zu-klasse
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Post by bembelfigur on May 30, 2017 8:52:51 GMT
Hallo Gemeinde, vielen Dank für euer Lob. Schön, dass ich euch tiefe Einblicke ins Asagao gewähren könnte. Man liest ja immer wieder: kann man den Griff auch ändern/umbauen bzw. wer kann das. Jeder: Nur trauen! Hallo Mike, als Eigner des Asagao RM2 zieh ich mal meine Mütze. Ich hätte mir das nicht so ohne weiteres zugetraut. Der neue Griff sieht sehr gut aus, der Seriengriff ist mir etwas zu wenig voluminös, wenn ich das mal so ausdrücken darf. Ansonsten liebe ich diese Zwiebelzerstörmaschine der Verdammnis 3000 nach Anbringen einer Microfase heiß und innig(gestern abend hats mich allerdings gebissen) Insofern wäre ich sehr interessiert wie Du das angegangen hast(also im Prinzip etwas ausführlicher beschrieben), danke!
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Post by sturmschwalbe on May 30, 2017 18:40:15 GMT
So weiter geht´s hier mal. Wollte noch ein paar Aufnahmen vom Griff machen und musste geschockt feststellen, das auf einer Seite ein feiner Riss im Bocote fast von oben nach unten durchläuft quer zur Faserrichtung. Schei... Kann mir nicht ganz erklären, wie der jetzt auftaucht. Umbau habe ich letztes Jahr im Februar durchgeführt. Seitdem hängt es an meiner Magnetleiste. Nach Benutzung wird es sauber gemacht und getrocknet. Sei es drum, bevor mehr passiert habe ich das kurz mit JB Weld zugetupft, war damit anderweitig gerade zugange. Also nicht über das graue wundern. Wird wieder schön in Form geschliffen. Hier also die Bilder im Vergleich zum Originalgriff: Von oben Von unten Die saugrob geschliffene Zwingenoberseite Mein Griff fällt ein bißchen größer aus, liegt mir aber super in der Hand. Damit hat sich ein Gesamtgewicht von 131g ergeben. Die Besitzer des Messers können ja vergleichen. Für bembelfigur: Nieten zentral ankörnen, am Besten mit Ständerbohrmaschine und eingespanntem Maschinenschraubstock bis zum Erl anbohren (HSSE-Bohrer). Andere Niethälfte austreiben. Holzgriff mit Meißel bzw. Stemmeisen vom Rücken abscheren. Ist verklebt bzw. mit Füllmasse versehen. Weiß nicht mehr so genau. Mit Stemmeisen zwischen Klinge und Zwingenteil fahren und vorsichtig hochklopfen. Ging bei mir durch den vorhandenen Spalt gut ;-) Beim Griff kommt´s auf die gewünschte Konstruktion an. Bei mir geklebter Steckerl. CFK verklebt. Löcher gebohrt, aufgefeilt bzw. gedremelt. (Immer mit P3-Maske bei CFK! und evtl. Absaugung. Kontur des Steckerls an Zwinge angepasst. Bißchen schmaler geschliffen. Klotz habe ich passend aufgebohrt und freigefeilt. Dann alles verklebt und anschließend die Kontur grob am Bandschleifer sowie fein mit Schleifleinen ausgearbeitet. Zum Schluss mit Micromesh und Lein/Tungöl gefinisht. Leider hatte ich dadurch das Problem, dass ich nun einen Bohrer in meiner Zwinge sitzen hab. Am besten ist es, wenn du vorher die Griffteile schon konturnaher vorbereitest. Aus meiner Sicht schwierigster Punkt ist immer das schmale und dünne Langloch für den Erl einzubringen. Meistens habe ich bisher immer mit einem überlangen Bohrer drei bis vier Löcher gebohrt und die dann mit Stitz bzw. Rundfeilen verbunden. Das wird aber mit zunehmender Lochtiefe immer schwieriger. Gefahr ist hier, dass das Loch oben zu groß wird. Wenn die Löcher zu groß werden, kann´s beim Verkleben der Klinge vorkommen, dass die Klinge schief zur Griffachse steht. Wenn dein Vormaterial ncoh breit genug ist, kannst du hier noch passend schleifen. Habe jetzt zweimal die Zwingenmethode von christian (oakvalleyknives) ausprobiert und muss sagen, dass ist gut machbar, da hier nur runde Löcher gebohrt werden müssen. Wenn du noch nichts in der Richtung gemacht hast, am besten üben mit günstigen Messer. Kann dir die Dinger von IKEA dazu empfehlen. Aber das kann Suchtpotenzial haben, also überleg dir gut, ob du überhaupt damit anfangen willst. Hoffe das hilft dir weiter.
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Post by bembelfigur on May 31, 2017 12:21:03 GMT
Für bembelfigur: Nieten zentral ankörnen, am Besten mit Ständerbohrmaschine und eingespanntem Maschinenschraubstock bis zum Erl anbohren (HSSE-Bohrer). Andere Niethälfte austreiben. Holzgriff mit Meißel bzw. Stemmeisen vom Rücken abscheren. Ist verklebt bzw. mit Füllmasse versehen. Weiß nicht mehr so genau. Mit Stemmeisen zwischen Klinge und Zwingenteil fahren und vorsichtig hochklopfen. Ging bei mir durch den vorhandenen Spalt gut ;-) Beim Griff kommt´s auf die gewünschte Konstruktion an. Bei mir geklebter Steckerl. CFK verklebt. Löcher gebohrt, aufgefeilt bzw. gedremelt. (Immer mit P3-Maske bei CFK! und evtl. Absaugung. Kontur des Steckerls an Zwinge angepasst. Bißchen schmaler geschliffen. Klotz habe ich passend aufgebohrt und freigefeilt. Dann alles verklebt und anschließend die Kontur grob am Bandschleifer sowie fein mit Schleifleinen ausgearbeitet. Zum Schluss mit Micromesh und Lein/Tungöl gefinisht. Leider hatte ich dadurch das Problem, dass ich nun einen Bohrer in meiner Zwinge sitzen hab. Am besten ist es, wenn du vorher die Griffteile schon konturnaher vorbereitest. Aus meiner Sicht schwierigster Punkt ist immer das schmale und dünne Langloch für den Erl einzubringen. Meistens habe ich bisher immer mit einem überlangen Bohrer drei bis vier Löcher gebohrt und die dann mit Stitz bzw. Rundfeilen verbunden. Das wird aber mit zunehmender Lochtiefe immer schwieriger. Gefahr ist hier, dass das Loch oben zu groß wird. Wenn die Löcher zu groß werden, kann´s beim Verkleben der Klinge vorkommen, dass die Klinge schief zur Griffachse steht. Wenn dein Vormaterial ncoh breit genug ist, kannst du hier noch passend schleifen. Habe jetzt zweimal die Zwingenmethode von christian (oakvalleyknives) ausprobiert und muss sagen, dass ist gut machbar, da hier nur runde Löcher gebohrt werden müssen. Wenn du noch nichts in der Richtung gemacht hast, am besten üben mit günstigen Messer. Kann dir die Dinger von IKEA dazu empfehlen. Aber das kann Suchtpotenzial haben, also überleg dir gut, ob du überhaupt damit anfangen willst. Hoffe das hilft dir weiter. Bedankt! Ich überleg mir das und schau mal bei den örtlichen Schreinern und Möbelbauern vorbei ob da schöne Griffholz Abfallstücke rumliegen. Kirsche und Apfel gefällt mir eigentlich immer ganz gut, allzu exotische Maserungen oder Wurzelholz nicht so. 2 billige Inox-Ikeamesser habe ich auch noch, mit potthäßlichen drangespritzen Kunststoffgriffen. Die werden dann erstmal dran glauben müssen.
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Post by sturmschwalbe on May 31, 2017 19:15:59 GMT
Gerne! Das ist gutes Futter zum Üben. Sowas ist bei mir da z.B. rausgekommen:
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Post by suntravel on Jun 1, 2017 4:45:59 GMT
Moin Maik,
in den Riss hätte ich jetzt eher dünnflüssigen Sekundenkleber laufen lassen, evtl. mit etwas Schleifstaub von dem Holz. Das zähe JB wird ja kaum in die Tiefe gehen.
Die Dübelmethode von Christian finde ich auch genial einfach.
Sonst hab ich immer nur ein Loch gebohrt, an ein altes Sägeblatt das etwas dünner ist die Form des Erls geflext und damit das Langloch eingebrannt, geht auch einfach und schnell.
Gruß
Uwe
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Post by sturmschwalbe on Jun 1, 2017 18:13:55 GMT
Moin Uwe, ja hast Recht. War aber gerade mit dem Kleber zugange und hatte nen kleinen, aktiven Rest übrig und das Messer in Griffweite. Mal sehen, wie das nach dem Schleifen aussieht. Die Maserung vom Holz bekomme ich eh nicht, vielleicht passt´s ja zum Bohrerdesign.;-)
Am Einbrennen habe ich mich noch nicht versucht. Immer nur Löcher gebohrt und dann mehr oder weniger "ausgepopelt". Die Dübelmethode ist da ne feine Variante. Einzig bei richtig dünnen Griffen (Kneipchen, etc) bleibt imho nicht genügend Fleisch.
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Post by sturmschwalbe on Jun 3, 2017 21:01:08 GMT
Für alle Interessierten noch die Lage des Schwerpunkts: Und da ich von Flint ein Statement gelesen hab, dass die Messerchen am besten liegen bleiben sollen, wenn nur die Klinge auf dem Tisch liegt und der Griff in der Luft hängt: -> Läuft! (Sogar auch bei meinem neusten Umbau-Messer, das ich gerade etwas verfeinert habe) Gruß Mike
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Post by suntravel on Jun 4, 2017 5:10:43 GMT
Moin Mike,
auf den neuen Bildern wirkt der Griff nicht mehr so wuchtig, anfangs hätte ich den Schwerpunkt weiter hinten vermutet.
Aber was ist das den für ein cooles Teil wo das draufbalanciert ?
Gruß
Uwe
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