Suntravels Maximum Impact Bunka PA Berichte
Feb 17, 2018 20:30:38 GMT
Gabriel, Fabstar, and 17 more like this
Post by Julius on Feb 17, 2018 20:30:38 GMT
Dr. Suntravels MIB
Oder: wie ich lernte,
die Kurven zu lieben
Oder: wie ich lernte,
die Kurven zu lieben
Dieser PA-Bericht ist der Auftakt zu den kommenden PA-Berichten von suntravel Uwes MIB Bunka und nimmt gleichzeitig ein wenig eine Sonderrolle ein, denn ich hatte das ausgesprochen große Glück, Besitzer des zweiten der beiden von Uwe gefertigten Bunkas werden zu dürfen, und daher wird hier natürlich nicht über das Exemplar berichtet, welches hier noch die Runde machen wird. Ich will auch gleich vorweg sagen, dass man in meinem Bericht, keine oder kaum Kritik finden wird, denn ich bin zu 100% begeistert von diesem Messer und es gibt in meinen Augen nichts, was Uwe hätte besser machen können.
Zu meiner Vorgehensweise: Abgesehen davon, dass ich zu Beginn ein paar allgemeine Beobachtungen und Gedanken zu diversen Themen einbringe, werde ich ähnlich wie bei meinem letzten PA Bericht von Wastls Chopinator, das Bunka in verschiedenen Disziplinen mit einem anderen Messer vergleichen. Dazu erwählt habe ich das Watanabe 270 Gyuto, welches zwar eigentlich keine vergleichbare Geometrie hat, aber mir am naheliegendsten Erschien, da es der Platzhirsch bei mir ist und die beste Referenz darstellt, als für mich annähernd perfektes Messer.
Daten & Geometrie
Gewicht: 306g
Länge (scharf): 198mm
Höhe: 68mm
Rückenbreite in Griffnähe: 6mm
Die Geometrie im Detail zu beschreiben fällt mir schwer, das können andere besser und Leute wie flint haben daraus eine hohe Kunst gemacht. Insofern werde ich das ihm überlassen. Der Rücken ist in Griffnähe sehr dick und wird dann gleichmäßig zur Spitze hin dünner. Die Flanken sind ballig und die Hohlkehle auf der rechten Seite sorgt für noch besseren Food Release. Dadurch dass das Messer sehr dick in Griffnähe ist, legt es für sein 198mm Länge ein recht ordentliches Gewicht von 306g auf die Waage, was mir persönlich sehr zusagt. Das Bunka ist mit 68mm recht hoch, wodurch man das Gefühl hat eine Kreuzung zwischen Bunka und Cleaver in der Hand zu halten. Ich steh da voll drauf und die Geometrie scheint mir insgesamtsehr stimmig perfekt zu sein.
Fit & Finish und Design
Zugegeben, dass Bunka war schon Liebe auf den ersten Blick, als ich die Bilder in Uwes Enstehungsthread gesehen habe, doch es war noch mal etwas ganz anderes als ich es dann zum ersten Mal in der Hand hielt. Das Design ist natürlich Geschmacksache, mir sagt es vollends zu, andere mögen das anders sehen. Noch nie ist mir so ein Kurvenstar und Handschmeichler zwischen die Finger gekommen. Rücken und Kehl sind perfekt abgerundet, und sind so breit, dass es bequemer kaum sein könnte. Das Bunka ist wirklich mit großem Abstand das bequemste Messer, welches mir bis heute zu Gesicht gekommen ist. Dadurch wird es wie zu einer Erweiterung des eigenen Arms.
Man hört nicht auf, sich an den Details zu erfreuen, und ertappt sich dabei wie man immer wieder mit dem Finger über die diversen Rundungen streicht, wie zum Beispiel, über diese Vorderpartie, die sich mit leichtem Schwung zur Spitze hinunter neigt:
Auch wie der ultrabreite Rücken sich immer dünner werdend zur Spitze tapert, ist nicht nur Zeugnis einer genialen Geometrie, es erfreut auch einfach die Sinne:
Genauso der Kehl, üppige Dimensionen die vollends Sinn machen. Form und Funktion gewähren sich gegenseitig den Vortritt:
Schnitthaltigkeit und Schärfbarkeit
Das Bunka hatte vielleicht etwas Schärfe auf der Reise verloren, denn es kam nicht mit Uwes üblichen Schärfe of Doom, aber mit guter Gebrauchsschärfe. Keine hängenden Haare aber Tomatenhaut ging locker. Dieser Schärfe hat es gut gehalten. Versuchsweise habe ich dem Messer irgendwann ein paar Züge auf dem Dick Microfeinzug spendiert, worauf es ausgesprochen gut reagiert hat, es war sofort deutlich schärfer. Vor dem Vergleich mit dem Watanabe habe ich dem Schmuckstück dann noch einen 5 Minuten Touch-Up (mit System) auf dem Kitayama und dem NSS12k (jeweils 10 Züge pro Seite) verpasst, und danach hatte es den deutlich schärfsten Zustand seit dem Auspacken. Der 1.2510 Stahl lässt sich also sehr gut schärfen, und die Wärmebehandlung ist 1A mit Sternchen.
Der Griff
Der Griff stieß im Enstehungsthread auf großen Enthusiasmus von allen Seiten und wurde von so manchem zum Griff der Dekade erkoren. Er ist wirklich wunderschön und des Handes bester Freund. Das einzige was ihn für mich noch schöner gemacht hätte, wenn er aus Wastlnuss statt aus simplem Walnussholz wäre.
Vergleich mit dem Watanabe Gyuto 270
Karotten, Äpfel und Zwiebeln
Hierauf war ich besonders gespannt, denn obwohl das Watanabe eher Workhorse als Laser ist, war es bisher die absolute Referenz im leichten Schnitt durch dicke, kalte Karotten und darin diese längs zu spalten. Ich hatte dem Watanabe vorher auch noch einen Touch Up verpasst, um Sicherzugehen, dass es dem Bunka in Sachen Schärfe absolut ebenbürtig war. Das Bunka hatte hier aber trotzdem spürbar die Nase vorn, sowohl beim Querschneiden als auch beim Längsspalten. Wow!
Gerade wenn man einen dicken Apfel langsam mit Vertikaldruck in der Mitte durchschneidet, spürt man oft erheblichen Widerstand durch das Festsaugen des Apfelinneren an den Flanken. Hier war, vielleicht durch die größere Fläche des Bunkas, der Unterschied nicht mehr so deutlich zu spüren. Das machten beide Messer besser als jedes andere, das ich kenne, einen Unterschied konnte ich aber nicht feststellen.
Ähnlich sah es bei der Zwiebel aus. Wenn man das Watanabe von oben betrachtet, dann mag man es nicht glauben, dass diese am Rücken doch etwas dick wirkende Spitze so leicht durch die Zwiebeln flutsch. Mein Herder 1922 hat dagegen out of the box beim Versuch mit der Spitze durch die Zwiebel zu pflügen jedesmal ein regelrechte Vollbremsung hingelegt, so dass einem da richtiggehend die Lust vergangen ist, bei diesem ansonsten phantastischen Messer. Beim Bunka und dem Watanabe ist es hingegen ein Unentschieden auf höchstem Niveau.
Wiegeschnitt
Das kann natürlich nicht die Domäne eines Bunkas sein, da ja die Schneide kaum eine Biegung aufweist, und so kann man hier schwer vergleichen. Ich schneide allerdings nicht so häufig im Wiegeschnitt, da ich ja Hobbykoch und Genußschneider bin und keinen Zeitdruck habe. Kräuter und vor allem Chillischoten wiege ich allerdings doch fast täglich, und das geht auch mit dem Bunka sehr gut.
Zug- und Schubschnitt
Beide Disziplinen absolvieren beide natürlich mit Bravour. Man kann sie auch schwer vergleichen, sie unterscheiden sich nicht in der Leistung aber vermitteln ein ganz anderes Gefühl. Das ist so als wolle man eine Harley mit einem Porsche vergleichen. Beide Messer sind da auf jeden Fall Meister ihrer Klasse. Der deutlich höhere Komfort des Bunkas kommt diesem natürlich zugute. Seitdem ich das Messer habe, greife ich zu 90% zu diesem Messer, einfach weil es so viel Spaß macht und so gut in der Hand liegt.
Choppen & Food Release
Wieder fällt der Vergleich schwer, beide sind hervorragende Chopper doch haben dabei ein ganz anderes Gefühl. Beim Choppen mag ich den Schwung einer längeren Klinge sehr, doch das Bunka ist auf seine eigene Art auch ein astreiner Funchopper, der einen richtiggehend dazu einlädt, durchs Schnittguts zu rattern. Beide haben durch die Balligkeit einen sehr guten Food Release, doch das Bunka scheint da mit seiner Hohlkehle noch etwas die Nase vorn zu haben.
Kritik und abschließende Worte
Das Bunka ist ein durch und durch gelungenes Messer, da ist Uwe ein ganz großer Wurf gelungen, der sich in meinen Augen vor den besten Messermachern der Welt nicht zu verstecken braucht. Uwe scheint sich da ein Konzept überlegt zu haben, welches wohldurchdacht war und dann perfekt umgesetzt wurde. Ich wüßte nicht, was man da noch besser machen sollte. Wahrscheinlich würde ein noch hochwertigerer Stahl dem Messer eine noch bessere Schnitthaltigkeit bescheren, aber das ist dann wirklich meckern auf allerhöchstem Niveau.
Ich bin sehr froh und fühle mich sehr geehrt, in den Genuss dieses phantastischen und einzigartigen Messers gekommen zu sein, und sehe mit großer Antizipation Uwes kommenden Projekten entgegen. Danke, Uwe!
Zu meiner Vorgehensweise: Abgesehen davon, dass ich zu Beginn ein paar allgemeine Beobachtungen und Gedanken zu diversen Themen einbringe, werde ich ähnlich wie bei meinem letzten PA Bericht von Wastls Chopinator, das Bunka in verschiedenen Disziplinen mit einem anderen Messer vergleichen. Dazu erwählt habe ich das Watanabe 270 Gyuto, welches zwar eigentlich keine vergleichbare Geometrie hat, aber mir am naheliegendsten Erschien, da es der Platzhirsch bei mir ist und die beste Referenz darstellt, als für mich annähernd perfektes Messer.
Daten & Geometrie
Gewicht: 306g
Länge (scharf): 198mm
Höhe: 68mm
Rückenbreite in Griffnähe: 6mm
Die Geometrie im Detail zu beschreiben fällt mir schwer, das können andere besser und Leute wie flint haben daraus eine hohe Kunst gemacht. Insofern werde ich das ihm überlassen. Der Rücken ist in Griffnähe sehr dick und wird dann gleichmäßig zur Spitze hin dünner. Die Flanken sind ballig und die Hohlkehle auf der rechten Seite sorgt für noch besseren Food Release. Dadurch dass das Messer sehr dick in Griffnähe ist, legt es für sein 198mm Länge ein recht ordentliches Gewicht von 306g auf die Waage, was mir persönlich sehr zusagt. Das Bunka ist mit 68mm recht hoch, wodurch man das Gefühl hat eine Kreuzung zwischen Bunka und Cleaver in der Hand zu halten. Ich steh da voll drauf und die Geometrie scheint mir insgesamt
Fit & Finish und Design
Zugegeben, dass Bunka war schon Liebe auf den ersten Blick, als ich die Bilder in Uwes Enstehungsthread gesehen habe, doch es war noch mal etwas ganz anderes als ich es dann zum ersten Mal in der Hand hielt. Das Design ist natürlich Geschmacksache, mir sagt es vollends zu, andere mögen das anders sehen. Noch nie ist mir so ein Kurvenstar und Handschmeichler zwischen die Finger gekommen. Rücken und Kehl sind perfekt abgerundet, und sind so breit, dass es bequemer kaum sein könnte. Das Bunka ist wirklich mit großem Abstand das bequemste Messer, welches mir bis heute zu Gesicht gekommen ist. Dadurch wird es wie zu einer Erweiterung des eigenen Arms.
Man hört nicht auf, sich an den Details zu erfreuen, und ertappt sich dabei wie man immer wieder mit dem Finger über die diversen Rundungen streicht, wie zum Beispiel, über diese Vorderpartie, die sich mit leichtem Schwung zur Spitze hinunter neigt:
Auch wie der ultrabreite Rücken sich immer dünner werdend zur Spitze tapert, ist nicht nur Zeugnis einer genialen Geometrie, es erfreut auch einfach die Sinne:
Genauso der Kehl, üppige Dimensionen die vollends Sinn machen. Form und Funktion gewähren sich gegenseitig den Vortritt:
Schnitthaltigkeit und Schärfbarkeit
Das Bunka hatte vielleicht etwas Schärfe auf der Reise verloren, denn es kam nicht mit Uwes üblichen Schärfe of Doom, aber mit guter Gebrauchsschärfe. Keine hängenden Haare aber Tomatenhaut ging locker. Dieser Schärfe hat es gut gehalten. Versuchsweise habe ich dem Messer irgendwann ein paar Züge auf dem Dick Microfeinzug spendiert, worauf es ausgesprochen gut reagiert hat, es war sofort deutlich schärfer. Vor dem Vergleich mit dem Watanabe habe ich dem Schmuckstück dann noch einen 5 Minuten Touch-Up (mit System) auf dem Kitayama und dem NSS12k (jeweils 10 Züge pro Seite) verpasst, und danach hatte es den deutlich schärfsten Zustand seit dem Auspacken. Der 1.2510 Stahl lässt sich also sehr gut schärfen, und die Wärmebehandlung ist 1A mit Sternchen.
Der Griff
Der Griff stieß im Enstehungsthread auf großen Enthusiasmus von allen Seiten und wurde von so manchem zum Griff der Dekade erkoren. Er ist wirklich wunderschön und des Handes bester Freund. Das einzige was ihn für mich noch schöner gemacht hätte, wenn er aus Wastlnuss statt aus simplem Walnussholz wäre.
Vergleich mit dem Watanabe Gyuto 270
Karotten, Äpfel und Zwiebeln
Hierauf war ich besonders gespannt, denn obwohl das Watanabe eher Workhorse als Laser ist, war es bisher die absolute Referenz im leichten Schnitt durch dicke, kalte Karotten und darin diese längs zu spalten. Ich hatte dem Watanabe vorher auch noch einen Touch Up verpasst, um Sicherzugehen, dass es dem Bunka in Sachen Schärfe absolut ebenbürtig war. Das Bunka hatte hier aber trotzdem spürbar die Nase vorn, sowohl beim Querschneiden als auch beim Längsspalten. Wow!
Gerade wenn man einen dicken Apfel langsam mit Vertikaldruck in der Mitte durchschneidet, spürt man oft erheblichen Widerstand durch das Festsaugen des Apfelinneren an den Flanken. Hier war, vielleicht durch die größere Fläche des Bunkas, der Unterschied nicht mehr so deutlich zu spüren. Das machten beide Messer besser als jedes andere, das ich kenne, einen Unterschied konnte ich aber nicht feststellen.
Ähnlich sah es bei der Zwiebel aus. Wenn man das Watanabe von oben betrachtet, dann mag man es nicht glauben, dass diese am Rücken doch etwas dick wirkende Spitze so leicht durch die Zwiebeln flutsch. Mein Herder 1922 hat dagegen out of the box beim Versuch mit der Spitze durch die Zwiebel zu pflügen jedesmal ein regelrechte Vollbremsung hingelegt, so dass einem da richtiggehend die Lust vergangen ist, bei diesem ansonsten phantastischen Messer. Beim Bunka und dem Watanabe ist es hingegen ein Unentschieden auf höchstem Niveau.
Wiegeschnitt
Das kann natürlich nicht die Domäne eines Bunkas sein, da ja die Schneide kaum eine Biegung aufweist, und so kann man hier schwer vergleichen. Ich schneide allerdings nicht so häufig im Wiegeschnitt, da ich ja Hobbykoch und Genußschneider bin und keinen Zeitdruck habe. Kräuter und vor allem Chillischoten wiege ich allerdings doch fast täglich, und das geht auch mit dem Bunka sehr gut.
Zug- und Schubschnitt
Beide Disziplinen absolvieren beide natürlich mit Bravour. Man kann sie auch schwer vergleichen, sie unterscheiden sich nicht in der Leistung aber vermitteln ein ganz anderes Gefühl. Das ist so als wolle man eine Harley mit einem Porsche vergleichen. Beide Messer sind da auf jeden Fall Meister ihrer Klasse. Der deutlich höhere Komfort des Bunkas kommt diesem natürlich zugute. Seitdem ich das Messer habe, greife ich zu 90% zu diesem Messer, einfach weil es so viel Spaß macht und so gut in der Hand liegt.
Choppen & Food Release
Wieder fällt der Vergleich schwer, beide sind hervorragende Chopper doch haben dabei ein ganz anderes Gefühl. Beim Choppen mag ich den Schwung einer längeren Klinge sehr, doch das Bunka ist auf seine eigene Art auch ein astreiner Funchopper, der einen richtiggehend dazu einlädt, durchs Schnittguts zu rattern. Beide haben durch die Balligkeit einen sehr guten Food Release, doch das Bunka scheint da mit seiner Hohlkehle noch etwas die Nase vorn zu haben.
Kritik und abschließende Worte
Das Bunka ist ein durch und durch gelungenes Messer, da ist Uwe ein ganz großer Wurf gelungen, der sich in meinen Augen vor den besten Messermachern der Welt nicht zu verstecken braucht. Uwe scheint sich da ein Konzept überlegt zu haben, welches wohldurchdacht war und dann perfekt umgesetzt wurde. Ich wüßte nicht, was man da noch besser machen sollte. Wahrscheinlich würde ein noch hochwertigerer Stahl dem Messer eine noch bessere Schnitthaltigkeit bescheren, aber das ist dann wirklich meckern auf allerhöchstem Niveau.
Ich bin sehr froh und fühle mich sehr geehrt, in den Genuss dieses phantastischen und einzigartigen Messers gekommen zu sein, und sehe mit großer Antizipation Uwes kommenden Projekten entgegen. Danke, Uwe!