So, moin miteinander!
Jetzt auch mal mein Senf dazu.
Aalsoo, wo soll ich anfangen..
Bei den ersten Probeschnitten (Karotten quer + Zwiebeln waagrecht, längs + quer) war ich erstmal völlig baff ob der Leichtigkeit des Schnittes dieses doch sehr stabilen Messers,
das niemals auch nur ansatzweise das Gefühl aufkommen lässt für irgendeine Aufgabe (in der Küche..
) zu fragil zu sein.
Was hat er da wieder gebaut?
Die Lösung dieser Frage zeigte sich bei näherer Betrachtung der (für ihren eigentlichen Zweck) wenig funktionalen, relativ tief angesetzten Hohlkehle.
Das in das Schnittgut eindringende Stück der Klinge ist 1.) schön dünn ausgeschliffen und 2.) nur ca. 1-1-5 cm hoch, weiter nach oben nimmt die Hohlkehle soweit Klingenstärke weg,
daß auch auf den nächsten 2-3 cm kein Bremseffekt entsteht, solange man nicht mit der Schneide vollflächig, der Länge nach einschneidet.
Das funktioniert bei hartem Schnittgut wie Karotten quer und bei weicherem Schnittgut auch längs sehr, sehr gut.
Bei höherem, hartem Schnittgut und Längsschnitten in selbigstem, gehen mein obenraus deutlich dünneres, geschanztes Yvo3 Gemüsemesser, mein geschanzter 16,5 cm WMF-Cleaver und das neue Custom
von Xerxes aber deutlich besser durch.
Man sollte aber auch hier den Einsatzbereich sehen für den dieses Gerät entworfen wurde und diesen erfüllt es fantastisch, nämlich schnell große Mengen grob gehackt wegkloppen.
Wenn man die fette, weiter vorne raus immer dünner getaperte Rückenstärke sieht ist auch klar daß da irgendwann zappe ist mit durchflutschen, aber das bringt natürlich einen
angenehmeren Griff im Pinchgrip und das nötige Gewicht.
Damit wären wir beim für mich größten Kritikpunkt, dem Griff angelangt.
Der lag mir nämlich so überhaupt gar nicht (..im wahrsten Sinne des Wortes in der Hand..), für meine zarten Hände viel zu weit weg von der Stelle des Rückens wo ich im Pinchgrip greife und
dann noch superdünn auslaufend.
Gut, den hat Uwe ja auch für seine Hände gemacht, aber ich hatte quasi kaum Kontakt zum Griff, obwohl ich wirklich große Hände habe.
Grad nochmal in Uwe´s Video geschaut, er greift das Messer ja auch in einem abgewandelten (fast) Hammergriff.
Das ist für mich aber bei einem Gemüsemesser nichts, da fehlt mir die totale Kontrolle für feinere Schnitte.
Die handwerkliche Umsetzung des Griffs ist einfach toll und steht dem des KMS-Messers in nichts nach, eher noch besser gemacht.
Die Standzeit der Schneide war gut, nichts auffälliges.
Ich habe das Messer fleißig 2 Wochen lang täglich, oft mehrmals verwendet, das geht schon richtig gut, da haut das Eigengewicht prima mit zu.
Zum Glück ist der Rücken richtig fett, ohne diesen fetten Rücken hätte ich das Teil sicher nach 2-3 Tagen zur Seite gelegt.
Für mich war das fast wie eine pure Klinge, aber alles schön smooth gerundet und angenehm.
Gruß Jürgen