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Post by KAMON Messer on Aug 24, 2018 19:50:24 GMT
Verzeiht mir bitte, dass ich mich hier erst jetzt zu Wort melde. Ich hatte den thread da eh schon seit Entstehung offen nur ist mir der zu schnell eskaliert während ich mit einem anderen thread beschäftigt war . Also mein Winkel ist frei hand geschliffen und deshalb kann ich da nur Schätzungen abgeben. Ich würde meinen, dass die sekundärfase bei ca 30° gesamt liegt. Was mir/uns bei der Einschätzung des Winkels der sekundärfase aber helfen könnte ist wenn peters vielleicht noch weiß mit welchem Winkel er die microfase angesetzt hat? Wenn ich mich richtig erinnere hast du gleich in Amstetten eine drauf gezaubert und das was man auf deinem ersten bild sieht ist nicht meine, richtig? Sollten die 30° der sekundärfase hinkommen, dann hatte die Wate eine dicke von 0,1mm wobei die nicht von mir gemessen, sondern mithilfe der auf peters microbild 0,219mm langen sekundärfase, errechnet ist. Lg Benjamin
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Post by peters on Aug 24, 2018 21:05:22 GMT
Servus Benjamin, also zuallererst: du hast ein super-tolles Messer gemacht! Da gibt es überhaupt keine Diskussion!! Und nein, ich hatte das Messer in Amstetten nicht auf dem System. Ich hab in Amstetten ausser meinem Xerxes (das hatte ich leider von zuhause stumpf mitnehmen müssen - keine Zeit es zu schärfen) nur fremde Messer geschliffen. Ich werde morgen ein paar Messpunkte an der Kline aufnehmen, um den Status Quo zu dokumentieren. Der Tag war heute zu lange, als dass ich noch was konzentriertes machen könnte... Und dann noch einmal in aller Deutlichkeit: Ich hab das Kamon-Messer für diese Demonstration nicht hergenommen, weil das Messer einen Grundschliff benötigt hätte - sondern weil es von den Messern, die ich zuhause hatte, mit das einzige war, das noch keine Ultra-Mini-Schneidfase hatte. 0.2mm Schneidfase*) sind immer noch ein guter Wert für alle praktische Belange. Dennoch war es bei mir zuhause das Messer mit der breitesten Schneidfase. Und das war einer der Gründe, weshalb ich dieses Messer genommen habe, um - in Worten BastlWastl's - meinen Anschliff "draufzuzimmern". Mein zweites Motiv war das: nachdem ich das Messer ein paar Mal nachgeschliffen hätte (vielleicht erst in ein oder zwei Jahren, egal, der Moment wäre aber gekommen), dann hätte ich dieses moderate Ausdünnen knapp oberhalb der Wate sowieso gebraucht. Und spätestens dann wäre das Kamon-Finish für mich sowieso verloren gewesen. Es stand ausserdem im Raum, ob das Messer vielleicht ein Längsfinish bekommt (was für KAMON Messer aus kalkulatorischen Gründen, die ich sehr gut nachvollziehen kann, nicht in Frage kommt). Ich werde also die Flanken so oder so umschleifen und es mit einem auf JNATs, bzw. finger stones, basierenden Längsfinish versehen. Das ist ganz sicher nicht besser als das originale Finish. Es hat aber den Vorteil, dass ich das im Fall der Fälle zuhause innerhalb kurzer Zeit selbst wieder herstellen kann. Zum dritten: das Messer sieht auf dem Foto wirklich schlimm aus. In natura ist es aber viel weniger dramatisch. Das was auf dem Foto wie verkratzt aussieht, ist eigentlich das Fehlen von Kratzern - weil die höchsten Erhebungen des Bandschleiferfinishs einfach abgetragen sind. Zum vierten: ich koche nur zu meiner persönlichen Befriedigung. Ich nehme mir dabei Zeit, und kann mir den Luxus erlauben, genügend Zeit für die vorbereitenden Schnippelorgien einzuplanen. Mit vielen Messern. Und alles ganz langsam und mit maximalem Auskosten des langsamen, lustbetonten Schnitts. Mit anderen Worten: ich kann bestens mit empfindlich dünn ausgeschliffenen Messern auskommen. Da wird nie etwas kaputt gehen (und wenn: bekomme ich wieder hin). Ich brauche also nicht die Massstäbe der Profis an meine Messer anzulegen. Am Rande möchte ich noch anmerken, dass ich sehr klar gesagt habe, wieviel Zeit man in solche Schleifaktionen versenken kann. Also an alle: überlegt euch, bevor ihr sowas anfangt, ob es euch das wirklich wert ist. Für mich ist es Entspannung. OK, wenn es nicht so klappt, wie gewollt, kann es schon auch mal etwas Frust verursachen - aber dann gilt die Devise: weglegen. Ein Beispiel: mein Doi-Messer liegt seit einem halben Jahr als unfertiges Work-in-Progess in seiner Schachtel. Ich fange das erst dann wieder an, wenn ich Lust darauf habe. Das kommt irgendwann - also macht sowas nur, wenn ihr damit keinen Zeitdruck habt. Viele Grüsse Peter *) zur Nomenklatur: ich möchte das Wort "Schneidfase" für die Fase verwenden, die als erste vom Messerrücken her gesehen, deutlich mehr als 15° Schneidenwinkel aufweist. Ich habe normalerweise auf meinen Messern nur eine solche Fase - mit Ausnahme von ein paar bekanntermassen empfindlichen Lasern, wo nach der Schneidfase noch eine weitere, sehr kleine Fase in steilerem Winkel kommt, nämlich eine Mikrofase zur Stabilisierung einer als ansonsten zu empfindlich angesehenen Schneidfase (typisches Beispiel: Takamura Asagao PM Gyuto).
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Post by Peter on Aug 25, 2018 0:06:27 GMT
So sah die Schneidfase zu Anfang aus: Also mein Winkel ist frei hand geschliffen und deshalb kann ich da nur Schätzungen abgeben. Ich würde meinen, dass die sekundärfase bei ca 30° gesamt liegt. Was mir/uns bei der Einschätzung des Winkels der sekundärfase aber helfen könnte ist wenn peters vielleicht noch weiß mit welchem Winkel er die microfase angesetzt hat? Wenn ich mich richtig erinnere hast du gleich in Amstetten eine drauf gezaubert und das was man auf deinem ersten bild sieht ist nicht meine, richtig?Und nein, ich hatte das Messer in Amstetten nicht auf dem System. Forensisch wirds langsam interessant! Da die Aussagen der Beteiligten für mich außer Frage stehen, bleibt derzeit nur eine Erklärung, bin gespannt. JJB
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Post by KAMON Messer on Aug 25, 2018 7:17:03 GMT
Und nein, ich hatte das Messer in Amstetten nicht auf dem System. Guten Morgen, Na gut, dass ich mich da nochmal bei dir erkundigt habe peters, denn mit Bestimmtheit hätt ichs nicht sagen können. Dich hat man dort ja den ganzen Tag nur schärfen gesehen und da dachte ich wäre meins-deins auch dabei gewesen 😄. Das gute daran: das mit meiner freihand microfase dürft ja echt gut funktionieren und meine Theorie entspricht da gut der Praxis *selberaufdieschulterklopf*. Das schlechte daran: mein Winkel ist und bleibt dann eine freihandschätzung und ist somit für eine sachliche und auf Fakten basierte Diskussion unbrauchbar. Lg Benjamin Ps: Freut mich übrigens sehr, dass dir das Messer gefällt Peter 😇.
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Post by peters on Aug 25, 2018 7:53:42 GMT
Das gute daran: das mit meiner freihand microfase dürft ja echt gut funktionieren und meine Theorie entspricht da gut der Praxis *selberaufdieschulterklopf*. Servus Benjamin, ich kann es nicht oft genug sagen: An dem Messer ist *alles* in Ordnung. Auch der Anschliff bei Auslieferung. Der jetztige Anschliff ist vielleicht noch einen Tick aggressiver - aber das ist, was die Bewertung des Messers im Auslieferungszustand angeht, vollkommen unerheblich. Dein Schliff war gut - mit System, der richtigen Strategie und geschickt ausgewählten Steinen holt man aber einfach noch etwas mehr raus. Wen wundert's... Im übrigen: die Schneidfasen, die ich mit dem System schleife, bekomme ich freihand so gut niemals hin. Ich nehme heute abend die Schieblehre mit nach München und liefere dann demnächst genauere Geometriedaten. Viele Grüsse Peter
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Post by Deleted on Aug 25, 2018 8:09:32 GMT
Moin Wastl, das Lignum war nur 10 min. in Lös-Kaffee mit einem Schuss Essigessenz. Ich mache das, damit der erste Metallgeschmack beim Zwiebelschneiden nicht so stark ist. Danach wird es aber intensiv benutzt und so verändert sich die Patina natürlich ständig.
Gruß, Torsten
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Post by andreas123 on Aug 25, 2018 8:42:22 GMT
Moin Wastl, das Lignum war nur 10 min. in Lös-Kaffee mit einem Schuss Essigessenz. Ich mache das, damit der erste Metallgeschmack beim Zwiebelschneiden nicht so stark ist. Danach wird es aber intensiv benutzt und so verändert sich die Patina natürlich ständig. Gruß, Torsten
Mache ich auch nur noch so.
Wichtig und nützlich empfinde ich es, wenn nach dem Ätzen kein Spüliwasser oder anderes, sondern zunächst Einfachstes Öl zum reinigen und Schmock entfernen benutzt wird. Imho hält die Patina länger gleichmäßig und die Gefahr des Schwefelgestankst minimiert sich erheblich. Bei Eisenflanken (Wakui) ist imho eine Schneidarie mit zig Zwiebeln erforderlich um es etwas zu bändigen...
LG Andreas
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