[Kaufberatung] [all. Empfehlung] Küchenmesser schärfen

Hallo mindhunter ,

ich muss sofort sagen, dass ich mit Sicherheit nicht der beste Ansprechpartner bin. Mir ging es damals aber ähnlich, Freihand habe ich es fast nie geschafft, meine Messer zu schärfen, und deswegen hatte ich die gleiche Situation wie Du gerade. Ich habe mich damals nach ausgiebiger Recherche für ein geführtes System entschieden und damit wurden die Ergebnisse sofort dramatisch besser. Die bekannten Systeme a la Bogdan (wie z.B. heute auch das Nowi und die Schleifdinger von Uwe) waren mir damals zu groß und zu teuer, deswegen kam das Bogdan EP dabei heraus. Mit diesem bin ich bis heute sehr zufrieden. Wenn ich mich recht erinnere, hat damals JoergD dazu ausführlich geschrieben. Die einfachen EP Systeme gefielen mir nicht so gut, obwohl sie deutlich preiswerter gewesen wären, ich hatte mal eins zur Probe, habe es aber sehr schnell wieder abgeschafft, weil der Winkel nicht so einfach einzuhalten war und auch keine Druckkontrolle enthalten war.

Aus heutiger Sicht käme eventuell der Horl Schleifer in Frage, das System scheint einfach zu funktionieren und ist nicht extrem teuer, wenn man mit einer Grundausstattung klar kommt. doldini müsste dazu sehr viel sagen können, ich glaube er hat ein ziemlich umfangreiches Set. Ich persönlich kenne das System aber nicht.

Was mir auch unheimlich ist, Du redest über sehr grobe Körnungen, ich würde zum Schärfen niemals mit solchen Körnungen wie 220 oder 120/240 an meine Messer rangehen, weil die viel zu viel Material abtragen und enorme Riefen hinterlassen. Ich selbst verwende minimal 1000 und auch diese Körnung nur extrem selten. Üblicherweise kommen bei mir nur 2000 und 5000 zu Einsatz, das ist ausreichend, wenn ich nicht ein total runtergerocktes Messer schärfe oder einen neuen Grundschliff anlegen muss.

Sinnvoll ist es auch, sich vernünftige Steine anzuschaffen, die machen dir das Leben wesentlich einfacher. Ich habe zufällig damals ein Set Shapton Pro Steine gekauft und bin mit denen bis heute sehr zufrieden, die kommen mit allen Stählen zurecht. Es gibt hier im Forum auch eine Menge anderer Vorschläge und Vorlieben zu diesem Thema, aber mit den Shaptons macht man garantiert nichts wirklich falsch.

Mit Maschinen habe ich noch nicht gearbeitet, stände dem aber irgendwie kritisch gegenüber, ohne das gut begründen zu können, vielleicht dass man die Schneide ausglühen könnte, wenn man es vermasselt.

Ist alles nur meine persönliche Meinung und Erfahrung, es gibt hier allerdings wesentlich kompetentere Kollegen, die vielleicht besser unterstützen können.

Grüße
Frank

Moin,

mit dem Nassschleifer hast du das gleiche "Problem" wie mit Banksteinen, da muss man auch nen Winkel halten.

Zunächst möchte ich mal fragen was für Messer du zu schärfen gedenkst mindhunter?

Die Körnung von Thormek/Scheppach etc. ist natürlich viel zu grob für "wirklich" scharfe Messer. Da du ja schon mehrere Jahre nicht schärfst wie ich deinem Text entnommen habe, ist es mit so gut wie allen Varianten sehr Zeitintensiv da erstmal wieder sowas wie eine Schneide dran zu schleifen.

Mach mal ein Foto deiner Messer dann kann ich dir vielleicht mehr sagen. Haupproblem werden wohl dicke Klingen sein und da ist es dann egal mit welcher Methode man darauf losgeht das dauert eben. Schnell und Foolproof gibt es nicht ohne viel Übung.

Grüße Wastl.

Hautsächlich möchte ich damit eigentlich Küchenmesser schärfen. Derzeit habe ich nichts hochwertiges. Ein Fake Damastmesser von Aldi, vor 10 Jahren für 30€ gekauft. Dann noch ein Ikeabilligmesser mit noch weicherem Stahl. Ich denke diese Messer fallen in die Kategorie der europ. günstigen Messer unter HRC <50. Bilder, könnte ich morgen nachreiche, falls das hilft!? Eigentlich wollte ich mir mal eine ordentliches europ. Küchenmesser aus Edelstahl, Preisbereich 60-100€ kaufen. Die liegen glaube ich zwischen einem Härtegrad von 50-54/55 ohne dass ich jetzt explizit nochmal google. Außerdem liebäugle ich vielleicht, mit einem echten Damastküchenmesser oder andere härteren Liegerungen HRC 56- ka bis wohin das geht, falls das mit den schärfen mal klappen sollte. Aus rostenden Stahl möchte ich mir dann außerdem ein kleines Karbonstahlgemüsemesser holen, dass dann relativ lange scharf bleibt.

Danke für die Info zu den Schleifmaschinenkörnungen und zu dem Thema Zeit.

Die Klinge des Aldimesser sind definitiv ziemlich dick. Eventuell habe ich dann noch immer zu wenige abgetragen, obwohl es mir wie ein Ewigkeit auf dem Schruppstein vorkam. Das mit Grat erfühlen, überhaupt erkennen, habe ich aber noch nicht raus. Das Ikea Messer ist sehr dünn im Vergleich, das habe ich aber noch nicht geschärft. Nur kleinere Standardgemüsemesser aus Edelstahl.

Zum testen bekommst du auch Nachbauten des Horl für um die 40 Euro. Keine Ahnung, ob die was taugen. Google Suche nach Rollschleifer hat mir das sofort ausgespuckt. Ich würde an deiner Stelle nochmal ein paar Videos auf YouTube schauen und es mit deinem Setup freihand versuchen.
Hast zumindest von den Körnungen alles da was du brauchen solltest, selbst wenn keine Schneide mehr da sein sollte.
Ich weiß, viele mögen ihn nicht, aber schau dir mal die Videos von Ryky / Burrfection an. Der kann zumindest die Basics gut erklären.
Grüße

Hier erstmal die Bilder. Das breitere ist das Aldimesser an dem ich mich ausgelassen habe. An dem Ikeamesser nicht. Da sieht man noch ne ordentliche Schneidphase.

Mache ich. Danke. Ich kenne die Videos von dem YT´ber und ein paar weiteren. Aber Erfahrung und Youtubevideos schauen, sind leider zwei paar Schuhe. Das die Schleifmittel ok sind ist schon mal gut.

Hi Wastl, joa die Anleitungen kenne ich inkl. deinem Video. P.S. Da habe ich was mitgenommen, inkl. dem Test auf vorhandenen Grat mit dem Wattepad. Danke für das Feedback zum Set und Wetzstählen. Mir geht ja nicht darum meine Messer schärfen zu lassen, sondern die Fähigkeit zu erlernen. Glücklicherweise hat sich jetzt ein Forenmitglied gemeldet, der bereit ist mir nen kleinen Kurs zu geben. Ich bin ganz zuversichtlich danach die Grundlagen zu beherrschen .