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Post by ipq on Aug 22, 2017 8:39:05 GMT
Das Kurouchi hat nichts mit dem unnötigen Sandstrahlfinish der Eisenflanke über der Schneidlage zu tun, obwohl ich bei meinen Kamo AS Shinko Seilan auch das Kurouchi noch etwas geglättet habe, da auch das ziemlich rauh war. Gruß Jürgen Aso, da haben wir uns missverstanden gehabt. Trotzdem, nach der Entfernung stellt sich die Frage der Reaktivität immer noch.
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Post by Julius on Aug 22, 2017 11:43:17 GMT
Aber das Sandstrahlfinish ist doch einfach nur ätzend, in jeglicher Hinsicht, und lässt sich in 5 Minuten entfernen. Das Kuruochi Finish ist sicherlich Geschmackssache. Wer er nicht mag, kann es relativ leicht entfernen. Die Frage ist, was ist nachher? Wie reagiert dann das Messer? Noch reaktiver? Riecht es nur oder färbt es Zwiebeln oder gibt es gar eine Geschmacksveränderung am Essen oder ...? Bei mir hat das Glätten des Sandstrahlfinishs zu einer deutlichen Minderung der Reaktiviert geführt: davor hat es Zwiebeln sehr verfärbt, danach gar nicht mehr. Die Kurouchi Schicht habe ich auch entfernt, dadurch wurde das Messer auch nicht reaktiver, ich fand meins zB weniger reaktiv als ein unpatiniertes Herder oder Sabatier Carbon Messer. Ich frage mich auch, ob das eine echte Schmiedehaut ist, sie ist so anders als bei meinen anderen Kurouchi Messern, und löst sich viel leichter, ist wie draufgesprüht, und das macht das ganze für mich auch ein wenig suspekt. Das schöne an dem Eisen ist, wie weich es ist. Man hat schnell das Sandstrahlfinish entfernt und die Kurouchi Schicht weg, und dann lässt sich bei dem Messer leichter als bei jedem anderen der Rücken und der Kehl abrunden. Danach ist es ein richtig schönes Messer. Ich hab meins verschenkt, aber wenn es die nochmal im Supersonderangebot gibt, würde ich vielleicht nochmal zugreifen.
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Post by jost4fun on Aug 22, 2017 13:31:14 GMT
Hast du zufällig noch Fotos davon? Würde mich interessieren wie das aussieht....
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Post by Julius on Aug 22, 2017 15:42:56 GMT
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Post by ipq on Aug 22, 2017 17:00:52 GMT
Sieht gut aus und offenbar war die Veränderung nicht nachteilig. Vielleicht denke ich auch mal darüber nach, meins zu verunstalten.
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Post by jgm on Aug 22, 2017 17:28:03 GMT
Wenn man das Kurouchi komplett runterschleift, wär's vlt. ganz sinnvoll das Messer mit Löskaffee mit 'nem Schuß weißen Essig dran leicht anzupatinieren.
Also nur kurz in die Brühe, nicht länger als 5 Min., abwaschen, abtrocknen, mit 000 Stahlwolle abreiben, abwischen und nochmal max. 5 Minuten in die Brühe.
Gruß Jürgen
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Post by jost4fun on Aug 22, 2017 18:24:11 GMT
Danke! Schaut echt ganz gut aus. Vielleicht mach ich das auch mal. Aber momentan gefällt mir mein Messer eigentlich auch so ganz gut, wenn man mal von den Flecken absieht die jetzt durch das Rostentfernten entstanden sind. Mal sehen wie sich das über die nächsten Wochen entwickelt.
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Post by cor on Aug 22, 2017 18:40:11 GMT
Wenn man das Kurouchi komplett runterschleift, wär's vlt. ganz sinnvoll das Messer mit Löskaffee mit 'nem Schuß weißen Essig dran leicht anzupatinieren. Also nur kurz in die Brühe, nicht länger als 5 Min., abwaschen, abtrocknen, mit 000 Stahlwolle abreiben, abwischen und nochmal max. 5 Minuten in die Brühe. Gruß Jürgen das hat bei mir seinerzeit nur kurzfristig gehalten, aber das kann ja bei nem anderen batch auch wieder anders sein .... vielleicht kann Mighty was dazu sagen wie das messer sich nachem schanzen verhält
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Post by jgm on Aug 22, 2017 18:53:40 GMT
corGut, bei dir hat das Messer auch einen deutlich härteren Einsatz und wird entsptechend oft abgewischt. Hast du das Messer nur einmal in die Patinierlösung getunkt oder zweimal mit zwischenzeitlichem Abreiben mit Stahlwolle? Das macht nämlich ganz erheblich was aus. Und wie satanos in einem anderen thread schon geschrieben hat, ist es auch wichtig es danach einzuölen und 'ne Weile ruhen zu lassen (über Nacht reicht). Gruß Jürgen
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Post by cor on Aug 22, 2017 19:17:52 GMT
corGut, bei dir hat das Messer auch einen deutlich härteren Einsatz und wird entsptechend oft abgewischt. Hast du das Messer nur einmal in die Patinierlösung getunkt oder zweimal mit zwischenzeitlichem Abreiben mit Stahlwolle? Das macht nämlich ganz erheblich was aus. Und wie satanos in einem anderen thread schon geschrieben hat, ist es auch wichtig es danach einzuölen und 'ne Weile ruhen zu lassen (über Nacht reicht). Gruß Jürgen ich hab mehrer versuche gestartet zu patinieren alles hat nur halbwegs gehalten .... meilenweit entfernt von der stabilen patina die ich auf meinen sabs hab. und zur nutzung des kansos .... ich hab dat inner gastro nur selten genutzt weil mich diese reaktivität bei dem messer so derbe angekotzt hat .... wollte nie wieder carbon stahl haben
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Post by Julius on Aug 22, 2017 19:37:30 GMT
corDeine Sabs sind nicht Carbon Stahl?
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Post by cor on Aug 22, 2017 19:39:22 GMT
corDeine Sabs sind nicht Carbon Stahl? doch klar .... die ham mich ja davon überzeugt das carbon stahl nicht scheisse is
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Post by jgm on Aug 22, 2017 21:06:14 GMT
Klar, die Haltbarkeit + Intensität + Färbung verschiedener Patin(ae?, Mann klingt das Schei..) ist extrem unterschiedlich, bedingt durch die Stahl-/Eisenzusammensetzung und die Art der Patinierung. Wenn's nichts taugt, weiterprobieren, irgendwie geht's eigentlich bis jetzt immer.
Gruß Jürgen
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Post by andreas123 on Aug 23, 2017 6:28:44 GMT
cor Gut, bei dir hat das Messer auch einen deutlich härteren Einsatz und wird entsptechend oft abgewischt. Hast du das Messer nur einmal in die Patinierlösung getunkt oder zweimal mit zwischenzeitlichem Abreiben mit Stahlwolle? Das macht nämlich ganz erheblich was aus. Und wie satanos in einem anderen thread schon geschrieben hat, ist es auch wichtig es danach einzuölen und 'ne Weile ruhen zu lassen (über Nacht reicht). Gruß Jürgen Moin, Mein Kanso rostet nicht, aber ich bestätige das Bremsen des Sandstrahlfinishs. Den von satanos und jgm gegeben Tipps kann ich mit kleinen Einschränkungen/Änderungen nur beipflichten. Das Lagern in Patinierbrühe über Nacht ist nur bei reiner Kaffelösung machbar. Mit Essig oder Zitronensäure wird die Klingeflanke imho stumpf beim schneiden. Außerdem fängt die Klinge mit der Zeit an zu reagieren und es entstehen sogar Schaumblasen an der Lösungsoberfläche. Das A und O ist, wie schon beschrieben, die penible Vorarbeit. Ich reinige die vorbereitete, angeschliffene Klinge einfach mit Spüli unter dem Wasserhahn und hinterher mit Isopropanol. Dann wird mit weichen Kleenextüchern getrocknet. Brühe: Löskaffe maximal Handwarm benutzen. Die Patina wird sehr haltbar, eigentlich fast unkaputtbar (siehe Xerxes z.B.), bei einer Mischung aus Löskaffee und Zitronensäure. Badedauer bei mir 1/2h, max. 1h. Messer, und da bin ich wieder dabei, aus der Lösung ziehen, Lösung entsorgen und Das Messer nur mit Öl besprühen und kontaklos über Nacht lagern. Ich stelle es immer in ein Weißbierglas. Am nächsten Tag wird die Klinge erst fließend unter Wasser abgespült und wieder mit weichen Kleenextüchern beherzt abgewischt. Finish: Viel großes reaktives Schnittgut schneiden. Da geht dann nochmal der Kaffeerest runter. Ich habe Weißkohl gerne. (Man muss dann daraus hinter Wokgemüse mit Sojasauce machen, da der Kohl hinterher unappetitlich für Frauen aussieht) Die Patina hält echt ewig. Rost Ade. LG Andreas
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Post by jgm on Aug 23, 2017 6:47:11 GMT
Ist aber bei anderen Stahlarten (als jetzt den Reineisenflanken) doch auch sehr unterschiedlich, wie schnell und wie stark die reagieren, entsprechend lange (..oder kurz) muß man die baden und evtl. Zusätze (Essig, Essigsäure, Zitronensäure) beigeben. Aber vorsicht mit der Zugabe von "Verstärkern", Andreas hat vollkommen recht, gerade bei sehr reaktiven Stählen werden Flanke + Schneide schnell sehr stumpf, das bremst ohne Ende, dann lieber nur mit Löskaffee probieren und ggf. etwas länger baden. Hatte grade von gestern auf heute ein patiniertes Messer aus rostendem "japanese steel" wegen total verklebt mit eingetrockneter Käsesauce mit der Klinge im Wasser stehen und vergessen. Man sieht fast garnichts an der Klinge. Ich meine auch, daß Kafeelösung kräftiger reagiert, wenn man sie luftdicht abgeschlossen einen oder zwei Tage stehen läßt und dann nochmal erhitzt + verwendet (das kann aber natürlich auch stahlabhängig sein). Ich patiniere doch deutlich wärmer als handwarm, Anfangstemperatur so ca. 70-80℃, kühlt eh schnell ab. Das Messer, das die Nacht über gebadet hat.. Gruß Jürgen
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