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Post by flint on Oct 15, 2019 10:58:35 GMT
Servus,
wenn ich das hier lese führt mich das immer zu meinen Erfahrungen zurück und Groll steigt mir auf. Ich las immer wieder von buckelnten Herdern, gemeint sind die großen Kochmesser, allen voran das 1922er. Die kleinen sind eh immer dünngeschliffen und werden dem beworbenen "Solinger Dünnschliff" schon gerecht, aber die großen so scheint es ohne Fehrekampf nicht mehr, oder sind es nur mal ab und zu und nicht umgekehrt.
Wastl hat die Windmühle immer auf's äußerste verteidigt, immer vom besten deutschen Kochmesser gesprochen und mir in langen Diskussionen erklärt, seines buckelt wie Hölle und schneidet auch besser als alles aus Japan. Ich glaub im seine Erfahrung bis heute. Dann haben ein paar Leute ein K-Sab. 200/8 gegen das 1922er antreten lassen, die meisten haben das schnittige Sabatier als das schneidfähigere Messer wahrgenommen. Wieder hat Wastl das mit Vehemenz kritisiert und nicht anerkennen wollen. Dann war die Ursache ein verschliffenes, verbrauchtes Herder und der Vergleich laut Wastl deshalb ungültig.
Jetzt ist das 1922er wieder lieferbar und die Ersten die ankommen, sind wieder nicht nagelgängig, so wie die, die ich vor Jahren selber hatte und alle anderen die ich kenne. Wenn es sich nach der Ära Fehrekampf so verhält, dass ein nagelgängiges wunderschön blaugepliestes Herder 1922 die Ausnahme und nicht mehr die Regel ist, dann sollte man seine lobenden Worte der Vergangenheit wirklich überdenken, weil die Qualitätssicherung nachlässig ist ( siehe wie die Griffe oft versäubert sind ) und die Preise stattlich.
Verzeiht mein Temperament, aber das muss mal gesagt werden.
Gruß, flint
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Post by bukowski on Oct 15, 2019 11:24:37 GMT
Moin flint, ich hatte irgendwann mal dein Review über das K5 gelesen und mir waren die Messwerte an der Wate schon damals "negativ" aufgefallen. Wenn ich nur das Kriterium Nagelgängigkeit bemühe, hätte mein 60€-Sabun die Nase vorn. Die äußerliche Erscheinung des Schliffs ist beim Herder deutlich schöner. Die Schneidfase ist sehr schmal, was bei ca. 30° Gesamtwinkel (hatten meine Herder Messer bisher immer) zumindest auf eine relativ dünn ausgeschliffene Klinge hindeutet. Die Pflaumenholz-Griffschalen sind nicht perfekt eingepasst und mit Kleber versäubert, zumindest gibt es keine Kanten oder offenen Spalten. Das war beim Sabun der Fall, aber schnell erledigt. Sobald ich die "Schneidfreudigkeit" des Herders teste, kann ich es nicht zurückschicken, weil die Klinge anläuft. Ich werde heute Abend mal den Messschieber bemühen. Natürlich kann man mir vorwerfen, dass ich nicht beim Fachhändler vor Ort getestet habe. Leider gibt es das Messer in der Umgebung nicht. Ich bin auch gespannt, was dein Test ergibt, lanzbulldog. Gruß, Daniel
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Post by suntravel on Oct 15, 2019 11:29:09 GMT
Die werden ja nicht mit nagelgängig beworben Muss ja aber nicht schlecht schneiden, ich hab die immer schon mit ner gewissen Varianz im Schliff erlebt, aber ne Spaltaxt war keins. Gruß Uwe
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Post by bukowski on Oct 15, 2019 11:37:32 GMT
Die werden ja nicht mit nagelgängig beworben Muss ja aber nicht schlecht schneiden, ich hab die immer schon mit ner gewissen Varianz im Schliff erlebt, aber ne Spaltaxt war keins. Gruß Uwe Du hast ja Recht. Aber für mich ist das 1922 halt der deutsche (und europäische) Klassiker schlechthin und ich hatte einfach auf ein nagelgängiges Exemplar gehofft und war etwas enttäuscht. Gruß, Daniel
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Post by flint on Oct 15, 2019 11:38:01 GMT
Servus, Die werden ja nicht mit nagelgängig beworben
nicht im Wortlaut, dass ist richtig. Aber was suggeriert dann der berühmte "Solinger Dünnschliff"? Einen dünnen Schliff und ein daraus resultierend leicht schneidendes Messer. Das dies unter gleichen Vorzeichen zweier Exemplare bei dem welches lustvoll buckelt immer einen Tacken leichter schneiden sollte, da sind wir uns hoffentlich einig.
Wenn nicht und es jetzt keinen Unterschied mehr macht, ob eines bei leichtem Druck nachgibt und das andere mit Kraft gegen die Tischkante gedrückt macht genau nix und beide laufen unter dem Schirm des "Dünnschliffes" dann bin ich aus der Herdergeschichte draußen und verhalt mich ruhig und widerspreche niemanden mehr.
Gruß, flint
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Post by suntravel on Oct 15, 2019 11:43:19 GMT
Klar macht das nen Unterschied Aber beim letzten mal auf der Messe in Solingen vor ein paar Jahren fand ich am Herderstand nix besonders einfach buckelnd, ha da ja nen Wasserkraft denn mitgenommen. Gruß Uwe
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Post by flint on Oct 15, 2019 11:59:20 GMT
Servus, Klar macht das nen Unterschied Aber beim letzten mal auf der Messe in Solingen vor ein paar Jahren fand ich am Herderstand nix besonders einfach buckelnd, ha da ja nen Wasserkraft denn mitgenommen. Gruß Uwe
genau das ist ja der gezogenen Schluss, dass buckelnde Herder ein Glücksfall/Zufall sind und nicht die Regel und die Erzählungen einer nagelgängigen Klinge aus Solingen einen immer mehr zur Besten halten.
Mein 1922er Office, ja das buckelt irre leicht und braucht keinen Stein mehr, da ist wetzen das Mittel der Wahl und das sollte auch für die Großen gelten, zumindest war es früher mal so und so hat es Wastl gekannt und Lustikus noch heute mir dem buckelnden K-Chef, aber ab und an eines zu erwischen das super Spaß macht ist im Zeitalter des Onlinekaufes eine schwache Vorstellung. Was soll man da reklamieren, wenn sonst alles passt?
Entweder Roulette und Glück oder im Laden von Hand begutachten und dann kaufen.
Gruß, flint
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Post by lustikus on Oct 15, 2019 12:14:15 GMT
Hallo, zusammen!
Ich hatte in meinem Leben sicher 30-50 Herder in der Hand, schätze so 15 hab ich immer noch selber daheim, zum überwiegenden Teil kleine Schnippler, also nix Besonderes, Kneipchen halt. Von den hochwertigen Messern habe ich aktuell folgende daheim: K2, K3, Lignum 3 und K-Chef. Das Lignum 3 war mein erstes gutes Kochmesser, ist sicher schon 10 Jahre alt. Nicht viel später (geschätzt vor 7 Jahren) kam das K3 dazu, beim Amstettner Treffen im letzten Jahr das K2 und jetzt das K-Chef. Und die buckeln alle. Und nicht zu wenig. Dann habe ich sicher schon 5 K5 verschenkt, alle rostfrei und aus der Erinnerung haben die ebenfalls alle gebuckelt. Die letzten 2 K5 habe ich im letzten halben Jahr verschenkt und die habe ich beide inspiziert, da kann ich mit Sicherheit sagen, dass die gebuckelt haben.
Was ich noch nie besessen hab, war ein 1922er, weil es rostend ist und ich eher in Richtung rostfrei tendiere, bei Herder sogar ausnahmslos. Jetzt ist die Frage, ob das Zufall ist, wenngleich ich nicht gerne an Zufälle glauben mag. Somit liegt für mich der Schluss nahe, dass die bei Herder einfach den rostenden Stahl und/oder die 1922er Serie nicht im Griff haben.
Und es bestätigt mich, dass die K-Serie das Aushängeschild ist und nicht die 1922er. Zumindest imho.
Greez, lustikus
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Post by lanzbulldog on Oct 15, 2019 12:36:21 GMT
... Und es bestätigt mich, dass die K-Serie das Aushängeschild ist und nicht die 1922er. Zumindest imho. ... Das würde ich so unterschreiben wollen. Statt klassischer Formen werden auf der Homepage jetzt "Sea Knives" beworben. Ich schaue nachher mal meins kritisch an, zurückschicken kann ich es sowiso nicht mehr. Habe es schon benutzt. Das Lignum 3 war übrigens auch mein erstes "richtiges" Kochmesser. Viele Grüße! Tobias
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Post by schmirgel on Oct 15, 2019 12:54:25 GMT
Ich habe von Kneipchen, Buckels und K1s abgesehen "nur" zwei teure Herder gehabt. Ein 1922 (nach Fehrekampf, vor dem Ausfall des Schleifers) und ein K5 rostfrei. Beide mit Walnussgriff. Das K5 war ein ausgesuchtes, sehr dünnes Exemplar - und ein tolles Messer. Das 1922 war verschliffen, dazu alles nur nicht nagelgängig. Das war erst nach Schanz-Kur ein feines Messer. Jetzt habe ich noch ein K4 Marille, das muss ich mir aber erst mal noch angucken. Griff sah zumindest okay aus.
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bogen
Küchenschabe
Posts: 11
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Post by bogen on Oct 15, 2019 16:32:09 GMT
Ich habe ein K5 Marille und das buckelt bis auf ganz hinten und ganz vorne gut
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Post by suntravel on Oct 15, 2019 17:02:35 GMT
Die Kneipchen sind ja so dünn das die fast schon am Rücken buckeln, also da lässt sich das an der Schneide kaum vermeiden Gruß Uwe
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Post by BastlWastl on Oct 15, 2019 17:11:00 GMT
Wastl hat die Windmühle immer auf's äußerste verteidigt, immer vom besten deutschen Kochmesser gesprochen und mir in langen Diskussionen erklärt, seines buckelt wie Hölle und schneidet auch besser als alles aus Japan. Ich glaub im seine Erfahrung bis heute. Dann haben ein paar Leute ein K-Sab. 200/8 gegen das 1922er antreten lassen, die meisten haben das schnittige Sabatier als das schneidfähigere Messer wahrgenommen. Wieder hat Wastl das mit Vehemenz kritisiert und nicht anerkennen wollen. Dann war die Ursache ein verschliffenes, verbrauchtes Herder und der Vergleich laut Wastl deshalb ungültig.
Jetzt ist das 1922er wieder lieferbar und die Ersten die ankommen, sind wieder nicht nagelgängig, so wie die, die ich vor Jahren selber hatte und alle anderen die ich kenne. Wenn es sich nach der Ära Fehrekampf so verhält, dass ein nagelgängiges wunderschön blaugepliestes Herder 1922 die Ausnahme und nicht mehr die Regel ist, dann sollte man seine lobenden Worte der Vergangenheit wirklich überdenken, weil die Qualitätssicherung nachlässig ist ( siehe wie die Griffe oft versäubert sind ) und die Preise stattlich. Nun lieber flint es fällt halt schwer zu glauben das ein sehr gut und leicht nagelgänges Messer einfach so nicht mehr nagelgängig ist... Da hat jemand was echt falsch gemacht. Ich währe da niemals so emotional gewesen, aber wenn jemand ein echt geiles Messer (das ich ja gut kannte) auf einmal schlechter bewertet als eines das sogar mit Schanz Nachschliff bei weitem nicht so dünn gewesen war (2 Exemplare hatte ich zuhause die einfach viel dicker waren und viel schlechter geschnitten haben, eines OOTB und eines mit Schnaz tuning, dann kommt mir das halt spanisch vor. Grüße Wastl.
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Post by BastlWastl on Oct 15, 2019 17:28:55 GMT
Zum Thema Buckeln.... Also ich hoffe nicht das ihr tatsächlich die Messer über den Daumennagel zieht ? Das machen die nichtmal bei Herder! Das ist viel zu gefährlich... Und kann ganz schön weh tun. Ich mache das schon aber es reicht völlig wenn ein Messer an der Schneidbrettkante mit ein bisserl druck buckelt. Alles andere ist Spielerei und nicht für den Einsatz geeignet. Herder schreibt ja nicht auf ihre Fahnen das die Messer super dünn sind, und Solinger Dünnschliff, ja das machen die, vergleicht mal mit der Konkurenz da sind schon gut 0,2 mm unterschied über der Schneide! Ich persönlich würde kein gróßes Kochmesser wollen das mit leichtem Druck auf dem Nagel buckelt. Dafür gibt es dann doch wer es braucht gute Laser aus Japan oder eben getunte Messer. flint Selbst hier im Forum sind genug Spezialisten vertreten die es nicht schaffen mit halbwegs dünnen Messern nen Kürbis oder auch Hartkäse zu schneiden ? Warum sollte ein Hersteller der davon ausgehen kann das seine Messer in der Spülmaschine landen und durch alles was so hergeht durchgeprügelt werden so dünn auschleifen dass auch du deine Freude damit hast ? Sorry das ist unrealistisch, und währe vom Hersteller auch grob fahrlässig, würde nur zu extrem viel Reklamationen führen. Das dies hier als extreme Serienstreuung wahrgenommen wird das es Unterschiede von 0,05mm beim Auschliff gibt ist ja schon fast lächerlich. Vermesst mal alle Asigoas und Ashis... Würde mich ja stark wundern wenn wir da keine Schwankungen finden würden. Grüße Wastl..
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Post by flint on Oct 15, 2019 17:34:05 GMT
Servus, Nun lieber flint es fällt halt schwer zu glauben das ein sehr gut und leicht nagelgänges Messer einfach so nicht mehr nagelgängig ist... Da hat jemand was echt falsch gemacht. Ich währe da niemals so emotional gewesen, aber wenn jemand ein echt geiles Messer (das ich ja gut kannte) auf einmal schlechter bewertet als eines das sogar mit Schanz Nachschliff bei weitem nicht so dünn gewesen war (2 Exemplare hatte ich zuhause die einfach viel dicker waren und viel schlechter geschnitten haben, eines OOTB und eines mit Schnaz tuning, dann kommt mir das halt spanisch vor. hehe.... never ending story. Na, ich mein das gar nicht kritisch oder so, sondern einfach die Vielfalt aller Meinungen der Kunden. Es ist anscheinend so, das die Unterschiede der einzelnen Messer innerhalb einer Serie so stark schwankt, dass je nachdem was man erwischt, man begeistert oder enttäuscht ist. So ist es halt, dafür können wir alle nix. Ich habe meine Meinung gesagt und mein Urteil für mich gefällt. Gruß, flint
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