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Post by sturmschwalbe on Dec 31, 2019 15:21:25 GMT
So, wie angekündigt ein eigener Platz um das Thema "geätzte Hohlkehle" weiter zu diskutieren.
Habe eine Weile überlegt, wie man das, was ich da mit der Klinge gemacht habe, eigentlich nennen soll, da ich mit dem bestens bekannten Ausdruck Hohlkehle in dem Fall nicht sehr allzu glücklich bin und meine, dass es eben keine solche Form ist und nach dem, was bei mir im Kopf noch herumspukt auch immer weniger sein wird. Und etwas Dümmeres als der Threadtitel ist mir gerade nicht eingefallen.
Wenn wir schon dabei sind, steht nämlich noch ein wenig das Spielen mit den Formen der Außenkonturen auf dem Zettel sowie stufenweises Ätzen mit variablen Formen,... Da die Frage nach einem Ultralaser aufgekommen ist, muss ich sagen, dass ich garnicht so der Laserschleifer bin. Gegenüber manchen Kollegen fallen meine Messer 1cm über der Schneide eher durchschnittlich aus, sind aber direkt über der Schneide ordentlich dünn, um das Schneidgefühl eines Lasers aufzuweisen. Grundsätzlich bin ich aber auch nicht abgeneigt mal so einen Versuch anzugehen. Mal sehen, was da so rauskommt.
Eins vorweg - es ist eher unwahrscheinlich, dass nächste Woche der erste Prototyp fertig ist. Dazulernen und weiterentwickeln ist aber ein sehr wichtiger Faktor in Dasein des gemeinen Messermachers und einer vorsichtigen Einschätzung nach dürfte es im Verlaufe des kommenden Jahres durchaus möglich sein, dass wir ein paar meiner Auftragsmesser mit FEK oder DFEK sehen werden.
So viel erst mal von meiner Seite. VG Mike
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Post by schaerfefan on Jan 1, 2020 12:27:05 GMT
Hmmmm... Einfach mal ganz spontan Ideen für eine Alternative zu Hohlkehle, wobei ich funktionsbezogene Begriffe logischer finde... Schnittgutführung Schnittgutablösung Seitliche Kontaktateuerung Haftungsverminderung (...) Grundsätzlich: Ich halte den „foodrelease“ für ein typisches „first world problem“... also ein in der realen Welt nicht existierendes bzw. Völlig belangloses, überschätztes, Pseudo- „Problem“ .Andere sehen das ganz offensichtlich anders - das ist ok für mich. Hohlkehlen finde ich häßlich, Deine Ätzvariante hingegen wirkt optisch viel schöner und eleganter. Insofern hat es wenigstens einen ästhetischen positiven Effekt für mich selber. Deine Griffe sind ja bisweilen absolut hinreissend gestaltet... vielleicht solltest Du beim Ätzen weniger an foodrelease senken, sondern eher versuchen, Deine hervorragende Kombination von schwungvoller Griffform und seiner „inneren“ Fortführung in der Maserung durch die Ätzung fortzuführen zw. zusätzlich ästhetisch zu ergänzen? Das fände ich spannend... Ich vermute, daß man im Gegensatz zur Hohlkehle eine Ätzung viel flexibler in er Gestaltung sein kann... Gruß Dirk
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Post by bukowski on Jan 1, 2020 12:56:37 GMT
Naja, bei dünnen Geometrien insbesondere mit polierten Flanken zeigt sich das Phänomen des Ansaugens bzw. Anhaftens bestimmter härterer Schnittgüter mitunter recht deutlich. Wenn sich dieses Phänomen/"Problem" durch eine auch noch optisch reizvolle Idee (die Optik war auch mein bisheriges Problem mit "Hohlkehlen"), entschärfen lässt, sind das für mich zwei Fliegen mit einer Klappe.
Ob ein Umstand für jemanden ein "Problem" oder eine Belanglosigkeit darstellt, hängt halt wesentlich von der Perspektive ab bzw. in diesem Fall, was der Nutzer von seinem Werkzeug erwartet.
Gruß, Daniel
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Post by wern on Jan 1, 2020 13:25:27 GMT
Genau, sehe ich auch so. wie Daniel. Das Thema Food Release auf der Seite des geschnittenen Materials finde ich auch nicht so wichtig, aber das Festsaugen auf der anderen Seite empfinde ich als extrem störend. Das fühlt sich einfach mies an und erfüllt nicht die sehr hohen Erwartungen, die man besonders an Customs mit optimierten Geometrien etc. hat. Insgeheim erwartet man doch ein Messer, das allen Anderen mindestens ebenbürtig ist oder das im Idealfall sogar besser funktioniert.
Gruß Frank
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Post by schaerfefan on Jan 1, 2020 15:35:23 GMT
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Post by ipq on Jan 1, 2020 15:41:36 GMT
nur tote Fische schwimmen mit dem Strom, was, schaerfefan
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Post by wern on Jan 1, 2020 15:47:31 GMT
Ist völlig in Ordnung, die Vorlieben sind halt verschieden. Gruß Frank
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Post by bukowski on Jan 1, 2020 16:06:32 GMT
Jo, alles gut, ich wollte nur den von dir angesprochenen konträren Standpunkt etwas verdeutlichen. Gruß, Daniel
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Post by flint on Jan 1, 2020 16:43:42 GMT
Servus,
"Food Release" ergo "Schnittgutfreisetzung" ist ein generiertes Wort, das eine Funktion/Eigenschaft einer Klinge/Geometrie beschreiben/beurteilen soll, dass von Freaks für Freaks herausgebildet wurde, wie auch der Begriff "Kehl" um fachspezifisch einen verfügbaren Begriff zu haben, den alle themenbezogenen interessierten verstehen. Eine Einigung.
Das FR positiv oder negativ wahrnehmbar ist, steht Stand Heute außer Streit und ist ein Fakt und nicht zu leugnen. Wie er ausgeprägt ist, lässt sich nur beurteilen wenn man die Erfahrung vieler Vergleiche gemacht hat.
Du glaubst immer dein Auto ist bequem und wunderbar, bis du in das nächst bessere einsteigst und damit fährst, danach bist du wieder ein wenig klüger und hast dazugelernt.
Jetzt kann man FR natürlich auch als Eigenschaft eines Messers ganz hinten reihen und als unwichtig beurteilen, dass ändern nichts daran, dass manche Klingen unangenehm auffällig kleben und manche nicht, oder zumindest spürbar weniger.
Das Ideal eines haftarmen und extrem gleitfähigen Lasers wäre ein Hit, deshalb mein Interesse für diese neue Idee. Das kämme einer Revolution gleich wenn eine Yusuke_Geometrie mit 55mm Klingenhöhe nicht kleben würde. Für den Heimgebrauch ein Traum!
Gruß, flint
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Post by wern on Jan 1, 2020 17:57:18 GMT
Punkt. Das kann ich für den Heimgebrauch nur unterschreiben. Im Profibereich wohl albern aber für zuhause wäre das perfekt für alle ewig Suchenden.
Gruß Frank
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Post by sturmschwalbe on Jan 1, 2020 20:05:37 GMT
Foodrelease im Sinne von alles Schnittgut soll beim Schneiden direkt von der Klinge aufs Brett pruzeln oder noch besser erst garnicht abgehoben werden, sondern stehen bleiben, spielt bei mir im Allgemeinen eigentlich eine eher untergeordnete Rolle. Wichtig ist mir aber, dass der Schnitt an sich leicht von statten geht und das wenn möglich bei allem, was unter der Klinge liegt.
Wenn man mal so ein suboptimales Exemplar von Messer erwischt hat, wo man es nicht glauben kann, wie schwer es auf einmal ist, in einen Apfel oder eine dicke Möhre einzuschneiden, versteht man das Ganze sicher besser. So etwas will man als Messermacher definitiv vermeiden. Zumindest halbwegs gleitfähig sollen die Flanken ausgeprägt sein. Alles was da drüber geht, ist natürlich fantastisch.
Bei meiner Billo-HK macht es aber schon Spaß in Einzelaufnahmen zu erfahren, wie verblüffend leicht die schneidet, dabei aber auch noch sehr gut Schnittgut loswerden kann. Hier geht es ja für die meisten um Freude an schönen Messer und dann die Freude beim Schneiden mit ihnen - in welcher Ausprägung auch immer. Aber beim Benutzen der Billo-HK kommt für mich dieses beschriebene Gefühl sehr zum Tragen und es macht einfach verdammt viel Spaß mal in Ruhe genüsslich verschiedene Nahrungsmittel damit zu Zerkleinern und sich am leichten Schnitt mit guter Schnittgutfreisetzung zu erfreuen. Wenn ich mit FEKS in die gleichen Sphären kommen würde, wär ich so richtig angekommen. Auf jeden Fall werd´ ich es versuchen und noch einiges damit experimentieren.
VG Mike
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Post by schaerfefan on Jan 1, 2020 20:54:07 GMT
Punkt. Das kann ich für den Heimgebrauch nur unterschreiben. Im Profibereich wohl albern aber für zuhause wäre das perfekt für alle ewig Suchenden. Gruß Frank Frage: wenn es nicht einmal für Profis relevant ist, wieso sollte es dann sogar für Amateure den Status der Relevanz erreichen !?!? mit den echten Küchenproblemen hat es dann ja keinen Bezug, oder ? Gruß Dirk
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Post by bukowski on Jan 1, 2020 20:58:34 GMT
Punkt. Das kann ich für den Heimgebrauch nur unterschreiben. Im Profibereich wohl albern aber für zuhause wäre das perfekt für alle ewig Suchenden. Gruß Frank Frage: wenn es ni cht einmal für Profis relevant ist, wieso sollte es dann sogar für Amateure den Status der Relevanz erreichen !?!? mit den echten Küchenproblemen hat es dann ja keinen Bezug, oder ? Gruß Dirk Wieso schneidest du mit Takamura/Asagao? Zwilling/Wüsthof/Global etc. aus der "Profiküche" tuns doch auch.😉 Was sind die echten Küchenprobleme im Privathaushalt? Dass die Milch sauer wird?😉 Gruß, Daniel
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Post by sturmschwalbe on Jan 1, 2020 21:01:53 GMT
Weil die Profiköche mit Schneidtechnik und Geschwindigkeit auftretende Klebeeffekte abmildern und Foodrelease "generieren" können. Der Rennprofi überholt dich in nem Serienporsche, auch wenn du im Rennporsche sitzt. Etwas überspitzt ausgedrückt.
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Post by schaerfefan on Jan 1, 2020 21:10:02 GMT
bukowski Weil die Takamuras drastisch, ja sogar dramatisch besser schneiden. Habe zuvor ein Wüsthof Kochmesser und ein Wüsthof 10er Petty gekauft, auf dem Wüsthof Kochmesser konnte man ootb völlig gefahrlos reiten oder sich drauf setzen. Und ja: mit den Takamuras ist eine performance erreicht, welche mir völlig ausreicht, mehr benötige ich gar nicht, um total zufrieden zu sein! bereits mit dem Tojiro hätte es gereicht, aber da hat sich halt die zeitliche Entwicklung überschnitten... Insofern ist Deine Frage ein Bumerang: Du vermutest, daß ich jetzt „irrelevante“ Ziele habe, aber das Gegenteil ist der Fall: ein „Standardmesser“, welches bei Euch maximal als „Einstiegsdroge“ akzeptiert würde (Takamura) , ist für mich bereits rational mehr als völlig ausreichend, ja sogar traumhaft gut, obwohl kein Custom und/oder bei Mondlicht von einem gramgebeugten 103 Jahre alten weltberühmten japanischen Altmeister in 800 jähriger Tradition handgeschmiedet... Wobei ich bereits dokumentiert habe, daß die jetzigen wenigen Messer meinen Ansprüchen völlig genügen... siehe auch den diesbezüglichen Thread von @erzengel .... ich unterscheide mich insofern von Vielen hier, als mir die Performance der Takamuras völlig ausreicht. Mehr brauche ich wirklich nicht. und ich bin nach wie vor wirklich extrem dankbar, ja sogar überglücklich, daß mir hier und im MF von kompetenten Kennern geholfen wurde, die offensichtlich richtigen Kaufentscheidungen zu treffen... DANKE ! Trotzdem ist es für mich völlig ok, wenn hier viele Leute meine Ansprüche möglicherweise eher herablassend belächeln und ein Vielfaches an Geld investieren, um ihr (vermeintliches) ganz persönliches „Traummesser“ zu ergattern. sturmschwalbeGlaube mir: ich bin der wirklich Allerletzte, der meint, mittels guter Werkzeuge fachliche kompetenz erkaufen zu können... nicht zufällig habe ich bereits mehrfach die Anekdote von Eric Clapton zitiert: „ It´ s NOT the guitar, it´ s the player!“ ! Gruß Dirk
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