Post by Deleted on Jul 17, 2019 11:49:58 GMT
Hallo Zusammen,
zuerst einmal muss ich mich für die leichte Verspätung meines PA-Berichts entschuldigen. Manchmal passieren ohne Vorwarnung unschöne Dinge im Leben, die alles Andere unwichtig werden lassen und einen selbst, oder Personen die einem nahe stehen betreffen. Ohne weiter ins Detail gehen zu wollen, bitte ich aufgrund dieser Umstände um Nachsicht für die verspätete Abgabe meines Berichts und für die Tatsache das er nicht so umfangreich ausfällt wie ich es mir ursprünglich vorgenommen habe.
Dann möchte ich auch an dieser Stelle der Firma F.Dick danken, das sie uns diesen interessanten Passaround ermöglicht hat.
Das Test-Team bestand aus mir und meiner Lebensgefährtin Steffi. Sie selbst schärft auch, wenn auch etwas pragmatischer als ich selbst, aber mit durchaus vernünftigen Ergebnissen. In unserem Haushalt werden ausschließlich die vorhandenen Solinger gewetzt, für alles Andere bevorzugen wir beide einen schnellen Touchup auf einem Stein. Für das Wetzen nehmen wir normalerweise eine Eicker Mikrofeinzug und einen F.Dick Polierzug.
Es wurden Testmesser von folgenden Herstellern benutzt: Burgvogel, Felix (vormals Solicut, Goldhamster), Wüsthof und ein altes Marsvogel. Alle Messer sind aus dem Solinger Standart(weich)stahl. Alle Messer sind nicht, oder kaum ausgedünnt. Zum größten Teil wohnen sie in der Küchenschublade und warten auf einen Einsatz als Beater/Sorglosmesser. Der Zustand der Messer ging von „Schärfe lässt leicht nach“ über „Schärfe hat gut nachgelassen“ bis hin zu „stumpf“. Wir haben die Messerauswahl ganz bewusst so gehalten, auf der einen Seite werden nur diese Messerstähle bei uns gewetzt, auf der anderen Seite wollten wir die Tauglichkeit des Dick Rapids und des Dick-Titans für einen durchschnittlichen Haushalt ohne „Nerd-Faktor“ testen.
Teil 1 – Dick Rapid
„Puh ist das Ding groß…. Und hässlich!“ waren die ersten Gedanken die uns beim Auspacken gekommen sind. Das Gerät sollte ja im Optimal-Fall aufgebaut und Griffbereit in der Küche stehen, das wäre bei uns ausgeschlossen. Der Platz wäre vorhanden, aber die Optik wäre nichts was einer von uns beiden jeden Tag in der Küche sehen wollen würde.
Die von kwie erwähnten „Kampfspuren“ waren auch deutlich zu sehen, das wertet den Anblick nicht wirklich auf. Wir haben uns bemüht keine weiteren „Kampfspuren“ hinzuzufügen, der Anblick ist auch so schon nicht berauschend.
Das Prinzip ist einfach, Klinge von oben einführen und nach unten in die Richtung zu einem selbst durchziehen. Das Geräusch und Gefühl beim Durchziehen ist rau und für mich unangenehm, aber das laute „Klack“ der Metallstäbe die wieder an ihre Ausgangsposition zurückkehren ist extrem nervig.
Die Testmesser wurden in der Reihenfolge „stumpf“, „Schärfe hat gut nachgelassen“ und zum Schluss „Schärfe lässt leicht nach“ durchgezogen.
Wirklich stumpfe, abgenudelte Messer konnte der Dick-Rapid nicht wieder vernünftig zum Leben erwecken. Das mag an unseren Ansprüchen und unserem subjektiven Empfinden liegen, aber vielleicht auch an der Tatsache das weder ich, noch Steffi bereit waren die Messer mehrere hundert Mal durch zu ziehen.
Für die anderen Messer gab es ein, von uns erwartetes, anderes Ergebnis. Die Messer wurden schärfer, aber mit einer extrem rauen Schneide. Für uns nicht zufriedenstellend. Der Rapid war ja für den PA mit den gröbsten Stählen ausgestattet, ich könnte mir vorstellen das er mit feineren Stählen ein durchaus zufriedenstellendes Ergebnis liefern würde.
Unser beider Fazit lautet übereinstimmend: Er funktioniert, aber das Ergebnis stellt uns nicht zufrieden. Keiner von uns beiden würde das Gerät kaufen oder empfehlen. Die Optik ist, vorsichtig formuliert, für eine dauerhafte Installation in einer privaten Küche nicht ansprechend und passt deutlich besser in eine Metzgerei oder hinter die Fleischtheke bei Edeka.
Die Handhabung ist einfach, das Gefühl für uns eher unangenehm und das laute „Klack“ zerrt schnell an den Nerven.
Die erreichte Schärfe, bzw. der Zustand der Schneide ist uns beiden deutlich zu grob. Eine Verfeinerung mit den vorhandenen Wetzstählen haben wir nicht probiert, der Rapid soll ja eine Stand-Alone-Lösung sein.
Wenn mich ein Freund oder Bekannter nach einer Möglichkeit fragt wie er seine (Küchen)messer selber scharf halten kann, dann würde ich ihm jederzeit einen Spyderco-Sharpmaker empfehlen, aber nicht den Dick-Rapid. In einem gewerblichen Betrieb hätte das Gerät durchaus seine Berechtigung, dort würde ich es auch bedenkenlos empfehlen.
Teil 2 – Dick-Titan
Vom ersten Eindruck her ist der Titan schon eine ganz andere Hausnummer als der Rapid. Wo der Rapid den Charme eines billigen Plastikgeräts versprüht, kommt der Titan vernünftig verarbeitet und wertig daher. Die beschichtete Oberfläche fühlt sich etwas rauh an, aber das hatte ich erwartet.
Die Reihenfolge der Testmesser ist identisch zum Test beim Rapid. Wir haben mit „stumpf“ angefangen und uns immer mehr in Richtung scharf gesteigert. Das Gefühl und das Geräusch beim ersten Messer auf dem Titan ist gewöhnungsbedürftig, der Vergleich mit einem groben Schruppstein drängt sich auf, das relativiert sich aber schnell im späteren Gebrauch. Beim Anblick der gewetzten Schneide wird sofort klar, der Titan ist abrasiv! Er hinterlässt eine grobe, bissige Schärfe und das auch problemlos bei wirklich stumpfen Messern. Je schärfer die Messer noch waren, umso bissiger wurden sie. Hier wurden wir beide neugierig und haben die Messer noch im Anschluss mit dem Polierzug gewetzt. Und das Ergebnis ist immer noch etwas roh, aber für uns beide wirklich akzeptabel um es in der Küche einzusetzen.
Unser Fazit zum Dick-Titan fällt deutlich anders aus als beim Rapid: Der Dick-Titan kann wirklich was. Ich würde den, in Kombination mit einem Polierstahl bedenkenlos einem Durchschnittshaushalt empfehlen. Ein Durchschnittshaushalt wäre mit der erreichten, aggressiven Schärfe und der Möglichkeit auch stumpfe Messer wieder scharf zu bekommen sehr gut versorgt.
Wir selbst würden uns den Dick-Titan, für unseren Einsatzzweck (ausschließlich Solinger Weicheisen) nicht kaufen. Mich persönlich stören die, mit dem Auge erkennbaren Riefen an der Schneide und der stattfindende Abtrag/Verschleiss am Messer. Da fahre ich mit dem Eicker und dem Polierzug für meine Ansprüche und Vorlieben besser und die erreichbare Schärfe ist eine Andere. Hätten wir Messer aus „superverschleissfesten Todesstählen of Doom 3000“, dann würden wir wahrscheinlich über eine Anschaffung nachdenken.
Liebe Grüße KingShapton
zuerst einmal muss ich mich für die leichte Verspätung meines PA-Berichts entschuldigen. Manchmal passieren ohne Vorwarnung unschöne Dinge im Leben, die alles Andere unwichtig werden lassen und einen selbst, oder Personen die einem nahe stehen betreffen. Ohne weiter ins Detail gehen zu wollen, bitte ich aufgrund dieser Umstände um Nachsicht für die verspätete Abgabe meines Berichts und für die Tatsache das er nicht so umfangreich ausfällt wie ich es mir ursprünglich vorgenommen habe.
Dann möchte ich auch an dieser Stelle der Firma F.Dick danken, das sie uns diesen interessanten Passaround ermöglicht hat.
Das Test-Team bestand aus mir und meiner Lebensgefährtin Steffi. Sie selbst schärft auch, wenn auch etwas pragmatischer als ich selbst, aber mit durchaus vernünftigen Ergebnissen. In unserem Haushalt werden ausschließlich die vorhandenen Solinger gewetzt, für alles Andere bevorzugen wir beide einen schnellen Touchup auf einem Stein. Für das Wetzen nehmen wir normalerweise eine Eicker Mikrofeinzug und einen F.Dick Polierzug.
Es wurden Testmesser von folgenden Herstellern benutzt: Burgvogel, Felix (vormals Solicut, Goldhamster), Wüsthof und ein altes Marsvogel. Alle Messer sind aus dem Solinger Standart(weich)stahl. Alle Messer sind nicht, oder kaum ausgedünnt. Zum größten Teil wohnen sie in der Küchenschublade und warten auf einen Einsatz als Beater/Sorglosmesser. Der Zustand der Messer ging von „Schärfe lässt leicht nach“ über „Schärfe hat gut nachgelassen“ bis hin zu „stumpf“. Wir haben die Messerauswahl ganz bewusst so gehalten, auf der einen Seite werden nur diese Messerstähle bei uns gewetzt, auf der anderen Seite wollten wir die Tauglichkeit des Dick Rapids und des Dick-Titans für einen durchschnittlichen Haushalt ohne „Nerd-Faktor“ testen.
Teil 1 – Dick Rapid
„Puh ist das Ding groß…. Und hässlich!“ waren die ersten Gedanken die uns beim Auspacken gekommen sind. Das Gerät sollte ja im Optimal-Fall aufgebaut und Griffbereit in der Küche stehen, das wäre bei uns ausgeschlossen. Der Platz wäre vorhanden, aber die Optik wäre nichts was einer von uns beiden jeden Tag in der Küche sehen wollen würde.
Die von kwie erwähnten „Kampfspuren“ waren auch deutlich zu sehen, das wertet den Anblick nicht wirklich auf. Wir haben uns bemüht keine weiteren „Kampfspuren“ hinzuzufügen, der Anblick ist auch so schon nicht berauschend.
Das Prinzip ist einfach, Klinge von oben einführen und nach unten in die Richtung zu einem selbst durchziehen. Das Geräusch und Gefühl beim Durchziehen ist rau und für mich unangenehm, aber das laute „Klack“ der Metallstäbe die wieder an ihre Ausgangsposition zurückkehren ist extrem nervig.
Die Testmesser wurden in der Reihenfolge „stumpf“, „Schärfe hat gut nachgelassen“ und zum Schluss „Schärfe lässt leicht nach“ durchgezogen.
Wirklich stumpfe, abgenudelte Messer konnte der Dick-Rapid nicht wieder vernünftig zum Leben erwecken. Das mag an unseren Ansprüchen und unserem subjektiven Empfinden liegen, aber vielleicht auch an der Tatsache das weder ich, noch Steffi bereit waren die Messer mehrere hundert Mal durch zu ziehen.
Für die anderen Messer gab es ein, von uns erwartetes, anderes Ergebnis. Die Messer wurden schärfer, aber mit einer extrem rauen Schneide. Für uns nicht zufriedenstellend. Der Rapid war ja für den PA mit den gröbsten Stählen ausgestattet, ich könnte mir vorstellen das er mit feineren Stählen ein durchaus zufriedenstellendes Ergebnis liefern würde.
Unser beider Fazit lautet übereinstimmend: Er funktioniert, aber das Ergebnis stellt uns nicht zufrieden. Keiner von uns beiden würde das Gerät kaufen oder empfehlen. Die Optik ist, vorsichtig formuliert, für eine dauerhafte Installation in einer privaten Küche nicht ansprechend und passt deutlich besser in eine Metzgerei oder hinter die Fleischtheke bei Edeka.
Die Handhabung ist einfach, das Gefühl für uns eher unangenehm und das laute „Klack“ zerrt schnell an den Nerven.
Die erreichte Schärfe, bzw. der Zustand der Schneide ist uns beiden deutlich zu grob. Eine Verfeinerung mit den vorhandenen Wetzstählen haben wir nicht probiert, der Rapid soll ja eine Stand-Alone-Lösung sein.
Wenn mich ein Freund oder Bekannter nach einer Möglichkeit fragt wie er seine (Küchen)messer selber scharf halten kann, dann würde ich ihm jederzeit einen Spyderco-Sharpmaker empfehlen, aber nicht den Dick-Rapid. In einem gewerblichen Betrieb hätte das Gerät durchaus seine Berechtigung, dort würde ich es auch bedenkenlos empfehlen.
Teil 2 – Dick-Titan
Vom ersten Eindruck her ist der Titan schon eine ganz andere Hausnummer als der Rapid. Wo der Rapid den Charme eines billigen Plastikgeräts versprüht, kommt der Titan vernünftig verarbeitet und wertig daher. Die beschichtete Oberfläche fühlt sich etwas rauh an, aber das hatte ich erwartet.
Die Reihenfolge der Testmesser ist identisch zum Test beim Rapid. Wir haben mit „stumpf“ angefangen und uns immer mehr in Richtung scharf gesteigert. Das Gefühl und das Geräusch beim ersten Messer auf dem Titan ist gewöhnungsbedürftig, der Vergleich mit einem groben Schruppstein drängt sich auf, das relativiert sich aber schnell im späteren Gebrauch. Beim Anblick der gewetzten Schneide wird sofort klar, der Titan ist abrasiv! Er hinterlässt eine grobe, bissige Schärfe und das auch problemlos bei wirklich stumpfen Messern. Je schärfer die Messer noch waren, umso bissiger wurden sie. Hier wurden wir beide neugierig und haben die Messer noch im Anschluss mit dem Polierzug gewetzt. Und das Ergebnis ist immer noch etwas roh, aber für uns beide wirklich akzeptabel um es in der Küche einzusetzen.
Unser Fazit zum Dick-Titan fällt deutlich anders aus als beim Rapid: Der Dick-Titan kann wirklich was. Ich würde den, in Kombination mit einem Polierstahl bedenkenlos einem Durchschnittshaushalt empfehlen. Ein Durchschnittshaushalt wäre mit der erreichten, aggressiven Schärfe und der Möglichkeit auch stumpfe Messer wieder scharf zu bekommen sehr gut versorgt.
Wir selbst würden uns den Dick-Titan, für unseren Einsatzzweck (ausschließlich Solinger Weicheisen) nicht kaufen. Mich persönlich stören die, mit dem Auge erkennbaren Riefen an der Schneide und der stattfindende Abtrag/Verschleiss am Messer. Da fahre ich mit dem Eicker und dem Polierzug für meine Ansprüche und Vorlieben besser und die erreichbare Schärfe ist eine Andere. Hätten wir Messer aus „superverschleissfesten Todesstählen of Doom 3000“, dann würden wir wahrscheinlich über eine Anschaffung nachdenken.
Liebe Grüße KingShapton