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Post by kwie on Jan 5, 2020 20:22:24 GMT
Hallo,
zu den konkreten Brettern kann ich nichts sagen, außer dass mein direkt in Japan bezogenes verleimtes Hinokibrett (42 x 24 x 1,4 cm) schon zeigt, dass Hinoki (unmittelbar gefolgt von Ginkgo und Linde) das Holz der Hölzer für Schneidbretter ist. Kiefer (das ist nicht Fichte in dem Link oben und Fichte wäre wohl noch schlechter) kommt an die Feinporigkeit und damit auch die Gleichmäßigkeit der Härte nicht heran. Da würde ich dann Ahorn, Teak und Rotbuche vorziehen, die aber eine ganze Liga härter sind, als Hinoki, Ginkgo und Linde.
Wenn ich nicht schon viel zu viele Schneidbretter hätte, würde ich bei den unverleimten von Mika Morita wohl auch noch einmal schwach werden.
Was Verzug anbelangt bin ich ganz pragmatisch und schneide immer so, das das Brett nicht auf der Arbeitsplatte kreiselt, sondern auf den Kanten liegt, wenn es minimal verzogen sein sollte. Immer auf beiden Seiten nur mit Wasser und niemals mit Spülmittel spülen. Ich habe meine Hinoki, Ginkgo, und Linde (auch Kampher-Loorbeer, Teak, Buche...) Bretter mit bester Spoon-Butter imprägniert und bereue das in keinster Weise.
Gruß: KWie
P.S. Trocknende Öle, die die Oberfläche sehr deutlich verhärten, wenn sie denn ausgehärtet sind, und weiches Holz passen meiner Meinung nach nicht zusammen. Mit trockenem Leinöl werden Hinoki, Ginkgo & Co. letztlich so hart wie Hainbuche und warum dann erst ein kostbares feinporiges weiches Holz kaufen?
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zena
Küchenschabe
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Post by zena on Jan 5, 2020 20:39:27 GMT
man muss nicht ständig Angst haben, Holzspäne zu produzieren. Was meinst Du damit?
Grüße, zena
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Post by Spitzweg on Jan 5, 2020 20:50:58 GMT
Ja, dass man diese Bretter bzw. dieses Holz vor der Benutzung klassischerweise vorher anfeuchten/wässern sollte habe ich ebenfalls bereits im Netz erkundet. Aber wohl nur gegen eventuelle Verfärbungen. Mit denen hätte ich persönlich aber null Problem: So ein Brett ist für mich eine reine Arbeitsfläche, und die muss nicht unbedingt aussehen wie frisch aus dem Ei gepellt in "Schöner Wohnen"  (ist also sicherlich für jeden Geschmack übertragbar) Auf ölen und/oder wachsen werde ich aber auf jeden Fall erst einmal verzichten. Wäre für mich im Widerspruch zum besonders offenen, oberflächlich sehr weichem Material. Naja, alles nur Theorie - Bericht folgt. Erster Test wird sein: Brett mit Spüli heiß gereinigt, voll abgetrocknet, dann rote Beete. Und dann mal sehen. Versprochen!  VG, Christian
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zena
Küchenschabe
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Post by zena on Jan 5, 2020 20:51:27 GMT
Wenn ich nicht schon viel zu viele Schneidbretter hätte, würde ich bei den unverleimten von Mika Morita wohl auch noch einmal schwach werden. Hallo KWie,
vielen Dank für deinen Tip!
Hat ober aufgeführtes rein ästetische Gründe?
Gruß
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zena
Küchenschabe
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Post by zena on Jan 5, 2020 20:52:54 GMT
Brett mit Spüli heiß gereinigt, voll abgetrocknet, dann rote Beete. Und dann mal sehen. Versprochen ! Das klingt super, darauf freue ich mich ;-).
Grüße, zena
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Post by Spitzweg on Jan 5, 2020 21:01:19 GMT
Brett mit Spüli heiß gereinigt, voll abgetrocknet, dann rote Beete. Und dann mal sehen. Versprochen ! Das klingt super, darauf freue ich mich ;-).
Grüße, zena
Ja, ein Brett was nicht mehr oder weniger einseitig heiß mit Spüli abkann würde für mich persönlich dann auch nicht praxistauglich sein. Bin - wie gesagt - gespannt. VG, Christian
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Post by bukowski on Jan 5, 2020 21:02:02 GMT
man muss nicht ständig Angst haben, Holzspäne zu produzieren. Was meinst Du damit?
Grüße, zena
so leichte Hölzer sind oft sehr faserig bzw. grobporig, sodass sich beim schneiden teilweise Material/Fasern lösen. Das Hinoki macht aber einen sehr feinporigen Eindruck. Gruß, Daniel Edit: ich reinige das Brett auch mal mit Spüli, wieso sollte man das nicht tun?
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Post by Spitzweg on Jan 5, 2020 21:04:20 GMT
Was meinst Du damit?
Grüße, zena
so leichte Hölzer sind oft sehr faserig bzw. grobporig, sodass sich beim schneiden teilweise Material/Fasern lösen. Das Hinoki macht aber einen sehr feinporigen Eindruck. Gruß, Daniel Stimmt. Habe es auch als überaus feinporig in Erinnerung. Schon ein wirklich besonderes Holz - nicht leicht zu vergleichen. VG, Christian PS, bukowski: Das war zu dem, was Kwie schrieb: "nur mit Wasser und niemals mit Spülmittel spülen."
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Post by kwie on Jan 5, 2020 22:17:15 GMT
Hat ober aufgeführtes rein ästetische Gründe? Gruß
Hallo zena, Ästhetisch sind mein unverleimtes Ginkgo das verleimte Hinoki für mein Auge gleich schön. Das ist es überhaupt nicht. Auch finde ich dicke Bretter nicht schöner als dünne, wohl aber die dünnen leichter und daher etwas praktischer, wenn sie sich nicht verziehen. Wie sich dünne Klingen beim Härten leicher verziehen als dicke, so verzieht sich auch ein dünnes unverleimtes Schneidbrett deutlich stärker, als ein dickes. Auch mag ich den Duft des Hinoki sehr, der aber nach wenigen Wochen deutlich schwächer geworden war. So habe ich nach einiger Zeit der Nutzung im Rohzustand das Brett auch imprägniert, weil es in Faserrichtung, also an den Stirnflächen, doch recht durstig Wasser aufsaugt. Quer ist es recht wasserabweisend, was aber durch Spülmittel nicht besser wird. Das Spülmitteltabu ist mir aber vor allem als japanische Tradition bekannt. So etwas muss dann jeder für sich selbst entscheiden. Da bei mir ein großes gutes Schneidbrett viele Jahrzehnte hält ist mir der Preis für die Jahrzehnte des Luxus dann auch nicht wichtig, solange er angemessen ist. Gruß: KWie
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Post by schaerfefan on Jan 6, 2020 1:08:49 GMT
Moin,
leider kann ich in Bezug auf das Hinokiholz noch nicht mitreden. Ich habe mir gerade das größere Kai Shun bestellt und werde das mal für unser Forum Testen und bebildern, damit nicht nur schlaue Annahmen, sondern auch Aussagen samt optischer Begutachtung folgen können. Machen, zeigen und nicht quatschen ist "meine" Devise.
Habe die Nase voll von reinen Schlausprüchen, die nix zeigen. Darum mache ich das halt selber. Warum das immer nass gemacht, anstatt geölt werden soll, entzieht sich meinem Verständnis.
Ich teste und berichte.
LG Andreas
PS: Ich kenne Fichte auch nicht als Schneidbrett. Ich hätte aber Bedenken wegen etwaiger Harzanteile. (Geschmack) Das ist aber nur eine Annahme.
Falls dieses ziemlich aggressive bis dreiste posting an mich gerichtet sein sollte: ich bitte um einen anderen Umgangston! Im Gegensatz zu Dir besitze ich bereits seit mehr als einem halben Jahr ZWEI Hinoki Bretter und daher weiß ich im Gegensatz zu Dir, wovon ich rede und schreibe. severusDa Hinoki als Besonderheit auch ohne Öl so gut wie kein Wasser aufnimmt, ist die Gefahr des Verziehens wohl nahe Null. Zudem wird es traditionell in Japan für Feuchträume und Bäder benutzt, auch für Möbel. Meine beiden Bretter (das große und das mittlere von dem durch zena verlinkten Händlers in 3 cm Dicke) sind plan wie am ersten Tag, auch ohne Leinöl. Ob man Hinoki ölt oder nicht ist also jedem selbst überlassen. Ich habe mich halt dagegen entschieden, weil Hinoki so gut wie kein Wasser aufnimmt, angenehme ätherische Öle besitzt, Öle auf der Oberfläche hygienisch zumindest zweischneidig sind, und weil Leinölversiegelung die dem Hinoki eigene bakterizide Wirkung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unwirksam macht. Im Übrigen bukowski muss man Hinoki nicht „wässern“, sollte der einfacheren Pflege halt nur kurz befeuchtet werden, also quasi „splash and go“...  wenn man es nicht feucht macht, passiert nichts schlimmes, ausser daß es sein könnte, daß man etwas mehr am Schluss säubern muss. Gruß
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Post by BastlWastl on Jan 6, 2020 10:21:13 GMT
Kann man denn nach längerer "normaler" (im Bezug auf den Heimgebrauch, nicht despektierlich gemeint, ich schreib das mal vorsichtshalber dazu  ) Nutzung gravierende Unterschiede zu herkömmlichen Holzbrettern feststellen ? . Mir z.B. fällt schon auf das mein Zwilling (zumindest Gabriel nutzt so eines ja auch häufig) Bambus Schnittbrett Messer viel schneller abstumpft als z.B. ein EcoBoard (Kampferlorbeer). Bei dieser Suchanfrage war ja auch für wenig Brettkontakt und hauptsächlich Zugschnitt angefragt. Dabei sollten die Unterschiede ja marginal sein, oder doch nicht ? Sprich schneide ich z.B. so Sushi kram mach ich das ja auch mit einseitigen Japanern die dann einfach recht wenig Brettkontakt sehen. Grüße Wastl.
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zena
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Post by zena on Jan 6, 2020 12:03:00 GMT
Halo Wastl,
die sehen ja auch sehr gut aus und gibt es auch in angemessener Größe!
Ich schneide schon recht viel Gemüse, aber eben nie im Wiegeschnitt, sondern Zug- und manchmal Schubschnitt.... die Qual der Wahl :-).
Grüße, zena
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Post by Gabriel on Jan 6, 2020 16:02:02 GMT
Mir z.B. fällt schon auf das mein Zwilling (zumindest Gabriel nutzt so eines ja auch häufig) Bambus Schnittbrett Messer viel schneller abstumpft als z.B. ein EcoBoard (Kampferlorbeer). Nutze das Ding nur als Fotohintergrund und zum Brotschneiden & Servieren 
Sonst Stirnholz Kirsche oder andere Holzbretter
Gruß, Gabriel
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Post by schaerfefan on Jan 6, 2020 17:29:41 GMT
Kann man denn nach längerer "normaler" (im Bezug auf den Heimgebrauch, nicht despektierlich gemeint, ich schreib das mal vorsichtshalber dazu  ) Nutzung gravierende Unterschiede zu herkömmlichen Holzbrettern feststellen ? . Mir z.B. fällt schon auf das mein Zwilling (zumindest Gabriel nutzt so eines ja auch häufig) Bambus Schnittbrett Messer viel schneller abstumpft als z.B. ein EcoBoard (Einem Hinoki Bei dieser Suchanfrage war ja auch für wenig Brettkontakt und hauptsächlich Zugschnitt angefragt. Dabei sollten die Unterschiede ja marginal sein, oder doch nicht ? Sprich schneide ich z.B. so Sushi kram mach ich das ja auch mit einseitigen Japanern die dann einfach recht wenig Brettkontakt sehen. Grüße Wastl. Hallo wastl... Du stellst da eine sehr relevante Frage.... das Problem dabei ist: Um die Frage zu beantworten, müsste man zwei gleiche Messer, gleich geschärft, unter möglichst gleichen Bedingungen auf je einem Hinoki und einem anderen Brett (wie bspw. Bambus oder anderes) nutzen... und da sind wir mal wieder bei der absolut klaren Lage: Hobbyköche wie ich und viele andere Koch- und Messerfans haben eben KEINE echte Möglichkeit, wirklich zu standardisierten und „wissenschaftlich“ sauberen Rahmenbedingungen zur Beantwortung der Frage beizutragen. Zur Gewinnung einer sauberen statistischer Datenbasis muss man eben MENGEN an Schnittgut unter wiederum stark standardisierten Bedingungen schneiden. Und Eure Arbeitsbedingungen sind eben extrem stark standardisiert. Wir sind mal an einem Tag gut drauf, schneiden sauber und schonend, dann wieder mal eher mäßig... die Streuung unserer Schneidleistung ist zusätzlich noch durch im Vergleich zu Euch stark schwankender und noch im Stadium der allmählich sich bessernden Schnitt-Leistungen auf dem Brett ein Albtraum für jeden seriösen Statistiker! Die Streuung bei unsereins ist zu groß, die Fallzahlen (=Kilomengen an Schnittgut) eher lächerlich im Vergleich zu Wuch Profis. Daher schicke ich den Tennisball Deiner Frage wieder übers Netz zurück: ich schlage vor, daß wir Amateure einfach Geld zusammenlegen und Profis wie Dir ein Hinoki Brett finanzieren, damit Du/Ihr mit EUREN Möglichkeiten, eine statistisch saubere Datenbasis zu generieren, die Frage selber beantwortet und uns (wieder einmal) von Euch dadurch profitieren lasst. Ich beteilige mich gerne, allein schon aus purer Neugier. ich selber habe nur kurz mit Empfindlichen R2 Schneiden auf einem neuwertigen Buchenholzbrett geschnitten, bevor ich dann auf Hinokis umgestiegen bin... ich kann keine sauberen Statistiken liefern, sondern nur ein in höchstem Maße subjektives „Gefühl“! Nachdem ich mich neulich mal bewusst beobachte habe, so stellte ich erstaunt fest: ich schneide momentan im Zugschnitt, aber auch durchaus zügig in einer Art Schubschnitt, der irgendwie so eine Art Mischung aus softem Chopping und angedeutetem „Wiegeschnitt ohne starken Bettkontakt“ ist... und habe das —> Gefühl, daß Hinoki tatsächlich Schneiden schont... ist aber eben nur eine reine Hypothese. Das Schneidgefühl ist jedenfalls pure Freude... jüngere Leute als ich würden es vermutlich schlicht neudeutsch als „geil“ bezeichnen...  Gruß Dirk
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Post by Deleted on Jan 6, 2020 17:41:26 GMT
ich schlage vor, daß wir Amateure einfach Geld zusammenlegen und Profis wie Dir ein Hinoki Brett finanzieren, damit Du/Ihr mit EUREN Möglichkeiten, eine statistisch saubere Datenbasis zu generieren, die Frage selber beantwortet und uns (wieder einmal) von Euch dadurch profitieren lasst. Ich beteilige mich gerne, allein schon aus purer Neugier. Dafür sind die verlinkten Bretter leider a) zu klein b) zu holzig, also nicht kunststoffig genug 😬 In der Gastro-Küche in der ich arbeite, gehen Holzbretter gar nicht. Die Hinokis könnte man nach einer Woche entsorgen. Wobei Scheinzypresse auch als Räucherbrett gut geeignet ist. Gruß, Torsten
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