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Post by peters on Mar 19, 2020 20:48:47 GMT
... Steine und Atoma (wenn auch nur 400er) habe ich ja schon da und das Finetuning kann ich auch selbst übernehmen. Die 400er sollte eigentlich ausreichen, um die Steine plan zu halten. Du musst ja nach der Vorarbeit keine grösseren Korrekturen mehr durchführen. Kann gut sein, dass man mit einem 2k Stein als erstem schon ganz gut durchkommt. Es geht da ja nur drum, die Riefen vom Bandschleifer wegzubekommen. Und, ähem, das ist auch ziemlich wichtig. Wenn Riefen bis zur Schneide stehen bleiben, kann das Messer dort ausbrechen. Also völlig unabhängig von der Optik: zuerst muss die Schneide sauber aussehen. An den Flanken kannst du dann in mehrere Sessions schleifen. Das ist normalerweise besser für die Motivation. Also erst mal so OK schleifen, und dann immer besser. Ggf. kann man sich auch überlegen, mit Schleifpapier an die Flanken zu gehen. Flanken mit Steinen zu schleifen, ist eigentlich schon ziemlich ehrgeizig. Weil man da die ganzen Low Spots wegmachen will. Alternativ schleifst du die Flanken mit einem mittleren Stein so, dass die Riefen vom Bandschleifer weg sind, und machst den Rest dann mit (nassem) Sandpapier. Muss kein Wasser sein, um das Sandpapier feucht zu machen. WD-40 oder (gesünder) Balistol, oder Kamelienöl geht auch. Ölivenöl geht nicht. Rapsöl geht vielleicht auch. Btw, in meiner neuen MTB-Bremse ist Rapsöl drin... VG Peter
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Post by nutmeg on Mar 20, 2020 22:18:01 GMT
Ja so schaut das leider aus... Mit nem wassergekühlten BS dauert das 15min. oder ein bisschen mehr... auf nem Motorbetriebenen Stein 1,5-3 Std. Per Hand.... Mit viel Ausdauer 10Std. ? blee jeder der hier anwesenden Messermacher kann dir das machen, zwar nicht als originalgeträue Restauration. Aber immerhin sparst du dir sehr viel Zeit. Was man nicht vergessen darf, sofern man die "original" Politur (oder vergleichbar) wieder haben möchte ist sehr viel händisches Schleifen angesagt, und das ist es einfach nicht wert. Ich weiß ja nicht was da für Vorstellungen bei sind.... Wie ich schon geschrieben habe, es handelt sich zunächst mal um ein ganz normales Japanisches Messer, das durch nicht ganz fachmännischen Gebrauch in einen Zustand geraten ist der mehr als fragwürdig ist..... Ein neues Messer z.B. mit einem Shigefusa ähnlichem Finish zu bauen währe ähnlich teuer... Ein versierter Schmied mit Maschinenfuhrpark macht dir so einen San Mai Aufbau incl. Klingenform rausschmieden in weniger als ner halben Stunde, die Japaner machen sowas in ein paar Minuten. Das Messer in dem Zustand kommt einem Rohling gleich. Selbst mit Bandschleifer, sofern man halbwegs den Originalzustand wieder herstellen wollen würde gehen bei einem Könner ein paar Stunden ins Land. Will sagen bei dem Arbeitsaufwand der da reingesteckt werden müsste ist es schon fast egal ob man einen frisch gehärteten Rohling oder eben dieses Messer vor sich hat. Hast du mal bei simon , luis02 oder den anderen hier vertretenen Messermachern angefragt ? Grüße Wastl. Okay, das versteh ich.
Schade, das ist schon etwas enttäuschend. Hatte gehofft das Messer wäre einfacher zu retten.
Ich habe sowohl simon als auch luis02 angefragt. Leider nimmt Luis keine fremden Messer mehr an und auch simon hat mehr als genug Arbeit, sodass er nicht vor 2021 Zeit findet und auch nicht weiß ob dann.
Vielleicht ist das mit Schanz wirklich die einfachste Option, um aus dem Messer noch was rau zuholen. Ihr meint also, ich sollt nur die untern 2 cm der Fase ausdünnen lassen und den Klingelspiegel/flanke dann selbst schleifen/polieren?
Welcher "einfache" Schliff empfiehlt sich denn bei dem Shigefusa? Ballig, flach, etc.? Was sind den überhaupt die Möglichkeiten von Schanz was den Schliff angeht? Eine Kombination (wie das Original) haben wir ja schon ausgeschlossen da es zu komplex ist und höchstens ein Messermacher aus dem Forum mit viel Zeitaufwand bewerkstelligen könnte.
Reicht für die Nacharbeit eine 400er Atoma aus oder wäre besser erst mit einer 140er zu starten und dann auf die 400er zu gehen, bevor man Schleifpapier nimmt und am Ende Steine? Will jetzt auch keine 6h auf der 400er Atoma verbringen, wenn ich das ganze in 1-2h auf ner 140er erledigen könnte. Hatt schon lange überlegt ob ich mir noch eine 140er hole. Beim Abrichten von Steinen macht man sich manchmal schon ziemlich kaputt mit der 400er da die meisten JNATS oft sehr krumm und schief hier ankommen.
- Jan
400 geht dadurch wie Butter. 140 ist tricky. Du sollst lieber gut sein, um ihn zu benutzen, sonst wird dein Gyuto zu einem Sujihiki! Schleifpapier is auch ziemlich glänzend und macht die tiefen Kratzer sichtbarer.
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Post by peters on Mar 21, 2020 5:53:22 GMT
Reicht für die Nacharbeit eine 400er Atoma aus oder wäre besser erst mit einer 140er zu starten und dann auf die 400er zu gehen, bevor man Schleifpapier nimmt und am Ende Steine? Will jetzt auch keine 6h auf der 400er Atoma verbringen, wenn ich das ganze in 1-2h auf ner 140er erledigen könnte. Hatt schon lange überlegt ob ich mir noch eine 140er hole. Beim Abrichten von Steinen macht man sich manchmal schon ziemlich kaputt mit der 400er da die meisten JNATS oft sehr krumm und schief hier ankommen. Da gerät einiges durcheinander... Wenn das Messer vom Ausdünnen zurück kommt, braucht es keine Diaplatte mehr. Eine Diaplatte braucht man nur für das Ausdünnen selbst. Gerade eine frische Diaplatte greift beim Ausdünnen sehr gut und nimmt schnell und effizient Material ab. Die Diamante hinterlassen aber tiefe, scharfkantige Riefen, weshalb man so eine Diaplatte niemals für ein Finish hernimmt. Nochnicht mal fürs Pre-Finish. Ähnlich ist es, wenn man einen (J)NAT planen will: wenn da ein Millimeter oder mehr weg muss, dann ist das ein Fall für ganz grobes SiC-Pulver auf einer Granitfliese. 30iger SiC PUlver frist einen weichen JNAT auf, das ist unglaublich. Eine Schlammschlacht. Also: Wenn das Messer vom Ausdünnen zurück kommt, dann geht es gleich mit einem Stein weiter. Wenn du erst noch so einen Stein kaufen musst, dańn ist ziemlich sicher der Shapton Pro 1k die erste Wahl. Bevor du mit Schleifpapier weitermachen kannst, braucht es aber noch feinere Steine. Mindestens einen, eher zwei. Ich bevorzuge in der Situation eine dichte Progression zu haben. Also mit kleinen Sprüngen in der Körnung zu arbeiten. Dann ist der nächste Stein z.B. ein Shapton Pro 2k. Das ist ein sehr, sehr guter Stein dafür. Ein Green Brick ist aber auch gut. Auch ein 2k Glass Stone ist gut. Und auch den Naniwa Pro (Chosera) 2k ist gut. OK, wenn du einen Naniwa kaufen willst, dann kann man sich auch den Naniwa Pro 3k überlegen (der Shapton Pro 1k entspricht so ungefähr dem Naniwa Pro 800...). Nach dem 2..3k kann man auf Schleifpapier wechseln. Man könnte auch noch einen schönen 4k/6k Stein ins Auge fassen. Meine Favoriten: Morihei 4k (in der EU durch whetstone.fi, sonst viel zu teuer), oder der Arashiyama (6k), oder ein Suehiro LD 6k. Wobei die 6k Steine keine generelle Kaufempfehlung sind, weil sie zu harte Konkurrenz von den guten 8k Steine haben, die man beim Schärfen sehr gut gebrauchen kann (z.B. der Kitayama). Gerade der Kitayama macht auch ein ganz gutes Kasumi - wobei das bei dem Messer wahrscheinlich nicht das Ziel der Übung ist. Kann ich aber nicht beurteilen, weil ich das Messer nicht gut genug kenne. Langer Rede kurzer Sinn: zwei bis drei Steine nach dem Ausdünnen - und dann geht es mit dem Schleifpapier weiter. Schleifpapier braucht man auch ein paar Bögen. Wahrscheinlich 320iger oder 400er und aufwärts. Die Atoma kommt dann zum Abrichten der Banksteine zum Einsatz. VG Peter
PS: manche hier, sagen, die Atoma sei zu schade, um Steine abzurichten. Man solle das mit SiC-Pulver tun. Ich sage: ich bin viel zu bequem, mir die Sauerei mit dem Pulver anzutun (ausser wenn es wirklich sein muss, z.B. wenn ein 320iger Schruppstein neuen Biss braucht). Deswegen ist mir die Atoma dafür nicht zu schade. Aber die Diaplatte verliert beim Abrichten der Steine an Biss. Sie bleibt trotzdem lange brauchbar - aber eben nicht mehr so bissig, wie am Anfang.
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blee
Küchenschabe
Posts: 33
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Post by blee on Mar 26, 2020 9:38:51 GMT
Reicht für die Nacharbeit eine 400er Atoma aus oder wäre besser erst mit einer 140er zu starten und dann auf die 400er zu gehen, bevor man Schleifpapier nimmt und am Ende Steine? Will jetzt auch keine 6h auf der 400er Atoma verbringen, wenn ich das ganze in 1-2h auf ner 140er erledigen könnte. Hatt schon lange überlegt ob ich mir noch eine 140er hole. Beim Abrichten von Steinen macht man sich manchmal schon ziemlich kaputt mit der 400er da die meisten JNATS oft sehr krumm und schief hier ankommen. Da gerät einiges durcheinander... Wenn das Messer vom Ausdünnen zurück kommt, braucht es keine Diaplatte mehr. Eine Diaplatte braucht man nur für das Ausdünnen selbst. Gerade eine frische Diaplatte greift beim Ausdünnen sehr gut und nimmt schnell und effizient Material ab. Die Diamante hinterlassen aber tiefe, scharfkantige Riefen, weshalb man so eine Diaplatte niemals für ein Finish hernimmt. Nochnicht mal fürs Pre-Finish. Ähnlich ist es, wenn man einen (J)NAT planen will: wenn da ein Millimeter oder mehr weg muss, dann ist das ein Fall für ganz grobes SiC-Pulver auf einer Granitfliese. 30iger SiC PUlver frist einen weichen JNAT auf, das ist unglaublich. Eine Schlammschlacht. Also: Wenn das Messer vom Ausdünnen zurück kommt, dann geht es gleich mit einem Stein weiter. Wenn du erst noch so einen Stein kaufen musst, dańn ist ziemlich sicher der Shapton Pro 1k die erste Wahl. Bevor du mit Schleifpapier weitermachen kannst, braucht es aber noch feinere Steine. Mindestens einen, eher zwei. Ich bevorzuge in der Situation eine dichte Progression zu haben. Also mit kleinen Sprüngen in der Körnung zu arbeiten. Dann ist der nächste Stein z.B. ein Shapton Pro 2k. Das ist ein sehr, sehr guter Stein dafür. Ein Green Brick ist aber auch gut. Auch ein 2k Glass Stone ist gut. Und auch den Naniwa Pro (Chosera) 2k ist gut. OK, wenn du einen Naniwa kaufen willst, dann kann man sich auch den Naniwa Pro 3k überlegen (der Shapton Pro 1k entspricht so ungefähr dem Naniwa Pro 800...). Nach dem 2..3k kann man auf Schleifpapier wechseln. Man könnte auch noch einen schönen 4k/6k Stein ins Auge fassen. Meine Favoriten: Morihei 4k (in der EU durch whetstone.fi, sonst viel zu teuer), oder der Arashiyama (6k), oder ein Suehiro LD 6k. Wobei die 6k Steine keine generelle Kaufempfehlung sind, weil sie zu harte Konkurrenz von den guten 8k Steine haben, die man beim Schärfen sehr gut gebrauchen kann (z.B. der Kitayama). Gerade der Kitayama macht auch ein ganz gutes Kasumi - wobei das bei dem Messer wahrscheinlich nicht das Ziel der Übung ist. Kann ich aber nicht beurteilen, weil ich das Messer nicht gut genug kenne. Langer Rede kurzer Sinn: zwei bis drei Steine nach dem Ausdünnen - und dann geht es mit dem Schleifpapier weiter. Schleifpapier braucht man auch ein paar Bögen. Wahrscheinlich 320iger oder 400er und aufwärts. Die Atoma kommt dann zum Abrichten der Banksteine zum Einsatz. VG Peter
PS: manche hier, sagen, die Atoma sei zu schade, um Steine abzurichten. Man solle das mit SiC-Pulver tun. Ich sage: ich bin viel zu bequem, mir die Sauerei mit dem Pulver anzutun (ausser wenn es wirklich sein muss, z.B. wenn ein 320iger Schruppstein neuen Biss braucht). Deswegen ist mir die Atoma dafür nicht zu schade. Aber die Diaplatte verliert beim Abrichten der Steine an Biss. Sie bleibt trotzdem lange brauchbar - aber eben nicht mehr so bissig, wie am Anfang.
So ein kleines Update von mir. Aber erst mal vielen Danke Peter für die hilfreichen Tipps. Ihr seid mir wirklich eine große Hilfe, da ich auf dem Gebiet noch sehr neu bin, ich mich aber gern weiter entwickeln will. Tolle Community! Ich bin davon ausgegangen, dass ich für die tieferen Schrammen mit der Atoma Vorarbeiten muss, aber vermutlich ist die dafür viel zugrob. Was ich nicht ganz verstehe ist, warum ich von nach dem ich dann mit einem 6k Stein, das Messer fein geschliffen habe, wieder zurück auf 320iger oder 400 Nassschleifpapier gehe? Ist das nicht ein Rückschritt und macht die Vorarbeit wieder zunichte? Vermutlich habe ich da aber wieder mal ein Denkfehler. zum eigentlichen Stand: ich habe bei Nakaya Heiji angefragt, ob er sich dem Messer annehmen würde, da er auch Messer Reparaturen anbietet. Auch gefallen mir seine Messer auf den ersten Blick sehr gut und man liest viel gutes drüber, außer das sie etwas sehr breit sind. Ich denke ich werde demnächst mal ein Messer bei ihm bestellen. Wie auch immer... Nakaya Heiji oder Mr. Osamu Takeishi, könnte das Messer reparieren, hat mich aber an Herr Horie verwiesen, da er sich gut mit Shigefusa auskennt und das Messer in dem Fall besser schleifen kann als er. Herr Horie habe ich nun auch angefragt und er meinte, das wäre gar kein Problem, er würde das Messer komplett ausdünnen und wäre dann wie neu. Da bin ich ja mal gespannt auf das Ergebnis. Werde das Messer die kommenden Tage an ihn versenden und berichte dann vom Ergebnis. Hat jemand von euch eigentlich schon Erfahrung gemacht mit dem Schleifservice von Herrn Horie? - Jan
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Post by peters on Mar 26, 2020 10:06:16 GMT
Was ich nicht ganz verstehe ist, warum ich von nach dem ich dann mit einem 6k Stein, das Messer fein geschliffen habe, wieder zurück auf 320iger oder 400 Nassschleifpapier gehe? Ist das nicht ein Rückschritt und macht die Vorarbeit wieder zunichte? Vermutlich habe ich da aber wieder mal ein Denkfehler. Servus blee , man merkt, dass du bisher nur darüber redest, aber noch nicht geschliffen hast... Wenn du die Flanken mit dem 6k Stein gleichmässig geschliffen hast - dann bist du fertig. Äh, will sagen: das Messer ist dann fertig. Aber du auch... Das Problem: Die Flanken eines Messers sind in aller Regel nicht perfekt eben. Wenn du beim Ausdünnen an einer Stelle etwas fester gedrückt hast, dann wird dort ein sogenannter "low spot" entstehen. Den siehst du aber erst ein oder zwei Steine später, weil dort dann die Riefen vom groben Stein nicht weggehen wollen. Deswegen macht man das Finish dann entweder mit Finger Stones (das sind Daumennagel-grosse Stückchen von einem Schleifstein) oder halt mit Sandpapier. Was ich vorgeschlagen hatte, lief darauf hinaus, erst mit einem groben Stein die Flanke soweit vorzubereiten - und dann mit einem feineren Stein zu überschleifen, um zu sehen, wie die Flanke denn überhaupt aussieht. Und ob noch Riefen von einem groben Stein übrig sind, das sieht man am besten, wenn man mit einem ziemlich feinen Stein (deswegen 6k) über die Flanken schleift. Um das zu Checken reichen ein paar Minuten pro Seite. Ansonsten ist die Korngrösse vom Schleifpapier im Vergleich zu den Steinen in einer anderen Norm angegeben. Zudem kaufst du Schleifpapier in aller Regel entsprechend einer deutschen Norm, wobei wir hier für die Steine eigentlich ausschliesslich die japanische (JIS) Norm verwenden. In der Praxis ist das aber alles halb so wild, weil man sehr bald genau weiss, was gemeint ist. VG Peter
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Post by BastlWastl on Mar 26, 2020 10:22:43 GMT
Was ich nicht ganz verstehe ist, warum ich von nach dem ich dann mit einem 6k Stein, das Messer fein geschliffen habe, wieder zurück auf 320iger oder 400 Nassschleifpapier gehe? Ist das nicht ein Rückschritt und macht die Vorarbeit wieder zunichte? Vermutlich habe ich da aber wieder mal ein Denkfehler. Servus blee , man merkt, dass du bisher nur darüber redest, aber noch nicht geschliffen hast... Wenn du die Flanken mit dem 6k Stein gleichmässig geschliffen hast - dann bist du fertig. Äh, will sagen: das Messer ist dann fertig. Aber du auch... Das Problem: Die Flanken eines Messers sind in aller Regel nicht perfekt eben. Wenn du beim Ausdünnen an einer Stelle etwas fester gedrückt hast, dann wird dort ein sogenannter "low spot" entstehen. Den siehst du aber erst ein oder zwei Steine später, weil dort dann die Riefen vom groben Stein nicht weggehen wollen. Deswegen macht man das Finish dann entweder mit Finger Stones (das sind Daumennagel-grosse Stückchen von einem Schleifstein) oder halt mit Sandpapier. Was ich vorgeschlagen hatte, lief darauf hinaus, erst mit einem groben Stein die Flanke soweit vorzubereiten - und dann mit einem feineren Stein zu überschleifen, um zu sehen, wie die Flanke denn überhaupt aussieht. Und ob noch Riefen von einem groben Stein übrig sind, das sieht man am besten, wenn man mit einem ziemlich feinen Stein (deswegen 6k) über die Flanken schleift. Um das zu Checken reichen ein paar Minuten pro Seite. Ansonsten ist die Korngrösse vom Schleifpapier im Vergleich zu den Steinen in einer anderen Norm angegeben. Zudem kaufst du Schleifpapier in aller Regel entsprechend einer deutschen Norm, wobei wir hier für die Steine eigentlich ausschliesslich die japanische (JIS) Norm verwenden. In der Praxis ist das aber alles halb so wild, weil man sehr bald genau weiss, was gemeint ist. VG Peter ? Nun wenn man die Flanken schon fehlerfrei soweit hat das man auf einem 6k Stein gelandet ist (und damit alle Riefen entfernt hat!) kann man sich sogar auf das Messer Draufsetzen (und und ich wiege mehr wie du peters ohne Lowspots zu produzieren... Das ist mal ein wirklich weit hergeholtes Gerücht. Grüße Wastl.
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blee
Küchenschabe
Posts: 33
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Post by blee on Mar 26, 2020 10:23:23 GMT
Was ich nicht ganz verstehe ist, warum ich von nach dem ich dann mit einem 6k Stein, das Messer fein geschliffen habe, wieder zurück auf 320iger oder 400 Nassschleifpapier gehe? Ist das nicht ein Rückschritt und macht die Vorarbeit wieder zunichte? Vermutlich habe ich da aber wieder mal ein Denkfehler. Servus blee , man merkt, dass du bisher nur darüber redest, aber noch nicht geschliffen hast... Wenn du die Flanken mit dem 6k Stein gleichmässig geschliffen hast - dann bist du fertig. Äh, will sagen: das Messer ist dann fertig. Aber du auch... Das Problem: Die Flanken eines Messers sind in aller Regel nicht perfekt eben. Wenn du beim Ausdünnen an einer Stelle etwas fester gedrückt hast, dann wird dort ein sogenannter "low spot" entstehen. Den siehst du aber erst ein oder zwei Steine später, weil dort dann die Riefen vom groben Stein nicht weggehen wollen. Deswegen macht man das Finish dann entweder mit Finger Stones (das sind Daumennagel-grosse Stückchen von einem Schleifstein) oder halt mit Sandpapier. Was ich vorgeschlagen hatte, lief darauf hinaus, erst mit einem groben Stein die Flanke soweit vorzubereiten - und dann mit einem feineren Stein zu überschleifen, um zu sehen, wie die Flanke denn überhaupt aussieht. Und ob noch Riefen von einem groben Stein übrig sind, das sieht man am besten, wenn man mit einem ziemlich feinen Stein (deswegen 6k) über die Flanken schleift. Um das zu Checken reichen ein paar Minuten pro Seite. Ansonsten ist die Korngrösse vom Schleifpapier im Vergleich zu den Steinen in einer anderen Norm angegeben. Zudem kaufst du Schleifpapier in aller Regel entsprechend einer deutschen Norm, wobei wir hier für die Steine eigentlich ausschliesslich die japanische (JIS) Norm verwenden. In der Praxis ist das aber alles halb so wild, weil man sehr bald genau weiss, was gemeint ist. VG Peter Ja an Messer Schleiferfahrung fehlt es mir noch. Ich habe bisher nur mit Rasiermessern gearbeitet und kenne mich ganz gut mit den entsprechenden JNATs aus, aber die sind in dem Fall viel zu fein und eher für das Finish zu gebrauchen. Entsprechend habe ich das Material um Steine abzurichten (Atoma, Schleifpapier, SiC Pulver) und Rasiermesser abzuziehen (Nakayama Kiita, Ozuku, 1-2 Suita etc.). Küchenmesser habe ich bisher nur nachgeschliffen um sie weiter scharf zu halten, aber noch nie die Flanken oder die Fase an sich. Da muss ich noch viel lern, habe aber Zeit und Lust es mir anzueignen. Bin dankbar für jeden Rat. - Jan
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Post by 213 on Mar 26, 2020 18:58:20 GMT
da bin ich auch mal richtig gespannt! Bitte zeig uns ein paar Bilder hinterher!
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blee
Küchenschabe
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Post by blee on Apr 4, 2020 14:39:51 GMT
Hallo liebe Community, ein weiteres Update von mir! Ich hab das Messer in der Zwischenzeit an Herrn Horie gesendet. Die Kommunikation und Bezahlung war kein Problem und hat super funktioniert. Herr Horie hatte mich auch gefragt ob ich das Messer eher Linkshänder oder Rechtshänder optimiert geschliffen haben möchte, also kann ich bis dato nur positives berichten. Heute habe ich dann die Nachrichtig bekommen, dass das Messer fertig ist. (Es hat keine Woche gedauert, WOW!) Er war auch so freundlich und hat mir ein paar Fotos mit gesendet, die ich gern mit euch teile (Leider ohne Kehl-Shot). Es macht schon einen sehr sehr guten Eindruck und kann sich auf von den Fotos her auf jeden Fall zeigen lassen. Das Messer geht jetzt kommende Woche zurück zu mir und dann werde ich noch ein paar mehr Bilder machen und hier posten, falls es euch interessiert.
Und hier das finale Ergebnis: Viele Grüße und bleibt gesund! - Jan
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Post by peters on Apr 4, 2020 15:00:04 GMT
Na, das sieht man doch gleich, dass er das nicht zum ersten Mal macht. :-)
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Post by zetieum on Apr 4, 2020 19:29:00 GMT
wow. Fantastich arbeit1
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Post by lustikus on Apr 5, 2020 5:46:23 GMT
Wow, ich hätte nicht für möglich gehalten, dass man das so hinkriegen kann.
Glückwunsch!
Greez, lustikus
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Post by Magnetleiste on Apr 5, 2020 13:10:08 GMT
Hut ab vor der Arbeit von Herrn Horie, insbesondere wenn man sich die Fotos vom Ausgangszustand anschaut.
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Post by BastlWastl on Apr 5, 2020 13:13:30 GMT
Man sollte den Tag nicht vor dem Kehlshot loben ... Aber der erste Eindruck ist schon mal gut... Der Preis für die Behandlung währe noch interessant . Grüße Wastl.
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blee
Küchenschabe
Posts: 33
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Post by blee on Apr 5, 2020 13:35:44 GMT
Man sollte den Tag nicht vor dem Kehlshot loben ... Aber der erste Eindruck ist schon mal gut... Der Preis für die Behandlung währe noch interessant . Grüße Wastl. Ja ich bin auch gespannt wie es dann in echt aussieht, wie weit es ausgedünnt ist und wie jetzt der Schliff ist. Ich werde berichte! Gezahlt habe ich für den Service 80€. War ja sich relativ viel Arbeit bei dem Messer. Viele Grüße - Jan
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