Moin,
da es hier scheinbar um Reineisenflanken geht, bin ich leider raus. das habe ich noch nicht gemacht.
Monostahl wird zunänst mit feinstem Micromesh nach gründlicher Reinigung mit Spüliwasser und kein Spirtus etwas angerieben.
Spiritus ist Ethanol. Das ist imho nicht gut geeignet um eine Rückstandsfreie oberfläche zu hinterlassen.
Wenn Alkohol dann bitte IPA. (Isopropylalkohol) Spüli reicht in der Regel völlig.
Die Klinge wird bei mir nach dem MM noch einmal mit IPA abgewischt.
Nun darf da nix mehr rankommen. jeder Grabscher, jedes Wischen und irgendwelche Spritzer sind nachher deutlich auf der Flanke zu sehen.
Patinierbrühe:Ich nehme bis 23cm Klingenlänge ein Weißbierglas. Dort wird die Klinge schon eimal reingestellt.
Die Lösung stelle ich aus löslichem Kaffee ud Zitronensäure her.
Auf den halben Liter Wasser nehme ich etwa ein viertel Glas Löskaffee und 2 EL Zitronensäure.
Früher habe ich anstatt Zitronensäure Essigessenz benutzt. Das gefällt mir nicht mehr, da manche Stähle sehr damit reagierten und bei längeren Bädern sogar Schaum entsatnd.
Mit Essig wird die Klinge sehr schwarz.
Mit Zitronensäure ziemlich ganau so wie die vorpatinierten Xerxesklingen. etwas gräulich.
Nur Kaffee machte meist sehr dunkel und die Patina rieb sich ab beim schneiden.
Kaffee/Zitronensäure hält ewig und geht nur mit Schmirgeln wieder runter.
Patinieren:In einen Messbecher kommt nun der Löskaffee und die Zitronensäure.
Man liest oft, die Brühe mit kochendem Wasser anzurühren. Ich rate davon ab.
Ich nehme einfach heißes Leitungswasser, hier 55°C. Das reicht dicke!
Ordentlich umrühreren bis alles gelöst ist und dann zur Klinge in das Weißbierglas geben.
Im Gegensatz zu
BastlWastl bade ich nur kurz.
Ich habe festgestellt das lange Bäder (über Nacht) die Oberfläche stumpf machen, was der Schneidfreudigkeit nun ja entgegen steht.
Hier verhält sich aber wohl jeder Stahl anders. Bei O1 empfinde ich das ganz deutlich so.
Eine halbe Stunde reicht z.B. um ein Xerxes extrem Widerstandsfähig und schön grau zu patinieren.
Wie
suntravel schon schrieb wird das Maesser bitte nicht einfach aus dem Bad gezogen und abgewischt.
Ich halte es dann über die Spüle und übergieße es mit Öl.
Dann kommt es wieder in das nun entleerte Weißbierglas und darf dann bis zum nächsten Tag warten.
Am nächsten Spüle ich erst unter fließendem Wasser ab, dann reibe ich die Flanken mit einem Wattepad ab. Der wird meist ordentlich schwarz.
Jetzt erst wasche ich die Klinge wieder mit Spüli und frecher Weise sogar mit der weichen Glitziseite ab. Fertig. Das müssen bei mir übrigens alle Messer aushalten
Noch ein Tipp: Bitte nicht dauernd die Klinge aus dem Bad ziehen während des Patinierens.
Selbst die herunter laufende Brühe zeigt sich später mit "Laufspuren".
Um den Text besser lesen zu können habe ich Beispielbilder hinten angehängt:
Meine Patinieranlage:

Hier mit Kaffee/Essig. Deutliche Schaumbildung zu erkennen. Über Nacht ging es bis zum Parierstück hoch. Das musste ich dann auch noch wieder hochpolieren...

Nicht zur Kontrolle herausziehen...

Sonst sieht es schlecht vorgereinigt so aus...

Hier ein Xerxes beim Ausdünnen. Ich höffe man kann erahnen, dass die von mir angebrachte Patina richtig beständig ist:

So sah es mal aus. Flanken mit MM behandelt.

Hier ein OVK aus O1: Wieder gut zu erkennen: Die schön patinierte Rückenregion.


Nur zum Spaß, ist OT, ich weiß... Ein Kehlschot danach...

Noch Fragen?
Nach Diktat verreist...
LG
Andreas